Samtgemeinde Uelsen wird weiterer Satellitenstützpunkt

Samtgemeinde Uelsen wird weiterer Satellitenstützpunkt

Samtgemeinde Bürgermeister Herbert Koers lud den Projektleiter Thomas Nerlinger (Gesundheitsregion EUREGIO e.V.) und Prof’in Dr. Stefanie Seeling (Hochschule Osnabrück, Campus Lingen) am 11.04.2016 in das Rathaus nach Uelsen ein, um das Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ in der Samtgemeindeausschusssitzung vorgestellt zu bekommen.

Die Grafschaft Bentheim und das südliche Emsland wollen mit Hilfe des Projekts „Dorfgemeinschaft 2.0“ den demografischen Wandel meistern. Dazu gehören bei Bedarf die Einbindung einer sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung, e-Mobilität, Smart-Home-Technologie, einer altersgerechten Mensch-Technik-Interaktion sowie die Implementierung einer Leitzentrale und mehrerer kommunaler Satellitenstützpunkte. Diese Konzepte sollen dazu beitragen, dass ältere Gemeindemitglieder möglichst lange unabhängig in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Der Mensch steht in diesem Projekt klar im Mittelpunkt, die Technik wird als Hilfsmittel verstanden. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 5 Millionen Euro gefördert, die Projektlaufzeit beträgt fünf Jahre.

Der Samtgemeindeausschuss entschied in der Sitzung die Aufnahme als Satellitenstützpunkt zu beantragen. Anfang Juni tagten die Verbundpartner des Projekts „Dorfgemeinschaft 2.0“ (siehe Foto) zu ihrem regelmäßigen Quartalstreffen und luden Samtgemeindebürgermeister Herbert Koers ein, um die Interessen der Samtgemeinde Uelsen, in dem Projekt zu kooperieren und als Satellitenstützpunkt zu fungieren, vorzustellen. Als dessen Vertretung nahm Erster Samtgemeinderat Ludwig Epmann an der Sitzung teil. Nach seiner Präsentation wurde intern durch die Projektpartner über das Anliegen der Samtgemeindevertreter abgestimmt und die positive Entscheidung, Uelsen als einen weiteren Satellitenstützpunkt in das Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ aufzunehmen, getroffen.

Die Koordination sowie die Projektleitung obliegen in diesem Projekt Thomas Nerlinger, Gesundheitsregion EUREGIO e.V. Die wissenschaftliche Unterstützung erfolgt von Seiten der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, durch Prof’in Dr. Stefanie Seeling und Prof. Dr. Ingmar Ickerott sowie von Seiten der Universität Osnabrück durch Prof. Dr. Hartmut Remmers und Prof. Dr. Frank Teuteberg. Des Weiteren gibt es sechs Praxispartner: EUREGIO-KLINIK Grafschaft Bentheim Holding GmbH, ENO telecom GmbH, I.T. Out GmbH, Bentheimer Eisenbahn AG, Lebenshilfe Nordhorn gGmbH und optadata.com GmbH.

Für die Gewährleistung eines zukünftig intensiven und effektiven Austausches hat sich ein Leitungsteam, bestehend aus dem Samtgemeindebürgermeister Herbert Koers bzw. dem Ersten Samtgemeinderat Ludwig Epmann, dem Projektleiter Thomas Nerlinger und der wissenschaftlichen Projektmitarbeiterin Britta Blotenberg (Hochschule Osnabrück, Campus Lingen) sowie deren Stellvertretern gebildet. Des Weiteren ist die Einrichtung einer Steuerungsgruppe geplant. Hierzu werden u. a. Samtgemeindevertreter, lokale Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Wirtschaft, Vereinen, Schulen sowie Bürgervertretungen und Vertreter des Projekts eingeladen. Die konstituierende Sitzung wird im Herbst 2016 stattfinden, die Einladung an die Gremienmitglieder erfolgt.

Autor: Britta Blotenberg (M.Sc.)

Ingrid Fischbach – Parlamentarische Staatssekretärin informiert sich über Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“

Ingrid Fischbach – Parlamentarische Staatssekretärin informiert sich über Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“

Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums unseres Projekt-Verbundpartners Gesundheitsregion EUREGIO e.V., hielt die parlamentarische Staatssekretärin aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) Ingrid Fischbach, am Mittwoch einen Festvortrag im Nordhorner NINO HOCHBAU Kompetenzzentrum Wirtschaft. Darin informierte Sie über die Pflegestärkungsgesetze der Bundesregierung.

Vor der Festveranstaltung ließ sich die parlamentarische Staatssekretärin es sich nicht nehmen, sich persönlich über das Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ zu informieren.

Die Akteure rund um Prof. Dr. Ickerott von der Hochschule Osnabrück nutzten gemeinsam mit dem Projekt-Verbundpartner der EUREGIO-KLINIK die Möglichkeit, das Teilprojekt „Rollende Praxis“ vorzustellen. Hierbei ging es nicht darum schon ein endgültiges Handlungskonzept vorzustellen, sondern vielmehr denkbare Szenarien rund um die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum aufzuzeigen.

Beispielsweise ist es ein Hauptanliegen von Dr. Arno Schumacher, Leistungen mobil und transportabel zu machen.

Frau Fischbach wurde live auf dem Gelände der EUREGIO-KLINIK demonstriert, wie einfach es sein könnte, dies zu realisieren. Zur Demonstration kam folgendes Szenario: „Stellen Sie sich vor, nach einer Operation stellen sich Wundheilungsstörungen als Komplikation ein. Ansonsten geht es dem Patienten aber so gut, dass er zu Hause die Genesung vorantreiben könnte. Aktuell müsste der Patient weiter im Krankenhaus verweilen, bis die Wundversorgung abgeschlossen ist. Würde man die Leistung der Wundversorgung jetzt „mobil“ durchführen, könnte der Patient nach Hause entlassen und durch die „Rollende Praxis“ versorgt werden.“

Überflüssige Liegezeiten und aufwendige Transporte zu Fachärzten oder Kliniken könnten somit der Vergangenheit angehören.

Die parlamentarische Staatssekretärin ist davon überzeugt, dass die Erhebung von unterschiedlichsten Einsatzszenarien und Anforderungen an eine „Rollende Praxis“ und dem daraus abzuleitenden Konzept, ein Schlüsselelement für die Vernetzung der an der Versorgung beteiligter Akteure bedeutet.

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Bundesvereinigung multifunktionaler Dorfläden (BmD) berichtet über Infoveranstaltung in Ohne

Ohne – bald ohne Nahversorgung? Die Bürger haben es künftig in der Hand!

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Wie positionieren sich Kommunen im ländlichen Raum, die (noch) einen Dorfladen haben, das Betreiber-Ehepaar aber schon in wenigen Jahren das Renten-Eintrittsalter erreicht? Welche Rolle spielen Gemeinde und die einzelnen Bürger bei der Sicherung der Nahversorgung, der Lebensqualität und der Zukunftsfähigkeit … weiterlesen

 

Informationsveranstaltung „Perspektiven für unseren Dorfladen“

Gut 40 Besucher waren am 08.06.16 der Einladung der Ohner Bürgermeisterin Charlotte Ruschulte zu einer Informationsveranstaltung mit Günter Lühning, dem Vorsitzenden der Bundesvereinigung multifunktionaler Dorfläden gefolgt.

Ruschulte begrüßte die Anwesenden und betonte, dass derzeit zwar keine dringende Handlungsnotwendigkeit hinsichtlich des Dorfladens bestehe, aber mittelfristig Entscheidungen fallen müssen, ob, wie und wo der vorhandene Laden weitergeführt werden kann und soll. Es sei daher wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu machen und sich zu informieren, um ggf. notwendige Weichenstellungen tätigen zu können und in den Entwicklungsprozess einzusteigen.

Günter Lühning skizzierte zunächst die Herausforderungen, vor denen viele Dörfer in ländlicher Region stehen, mit den Worten: „Wir werden weniger, wir werden älter, wir werden bunter!“ Bundesweit hätten in den letzten Jahrzehnten überall kleine Dorfläden aus unterschiedlichen Gründen schließen müssen. Dies habe nicht nur zur Folge, dass keine Versorgung vor Ort mehr möglich sei, sondern wirke sich auch indirekt negativ auf Immobilienwerte und Einwohnerzahlen aus.

Um dem entgegenzuwirken, haben sich in den letzten Jahren viele engagierte Bürger auf den Weg gemacht und Dorfläden unterschiedlichster Art etabliert. G. Lühning nannte Beispiele aus dem gesamten Bundesgebiet, informierte über die vielseitigen Möglichkeiten, Chancen und Risiken und berichtete im Detail auch über „seinen“ Bürgerladen in Otersen. Diesen Laden hatte er 2000 aus der Not heraus zusammen mit vielen anderen engagierten Dorfbewohnern als GbR (heute w.V.) gegründet. Nur so konnte damals eine Nahversorgung in dem 500-Einwohner-Dorf weiterhin gewährleistet werden, da ein Nachfolger für einen rein privatwirtschaftlichen Dorfladenbetrieb nicht gefunden werden konnte. Lühning berichtete über die vielfältigen Erfahrungen bei der Entwicklung und dem Betrieb des Bürgerladens in Otersen und betonte hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit: „Eine Dividende konnte den Anteilseignern bisher nicht ausgezahlt werden, aber dafür  haben wir in unserem Dorf eine hohe Rendite namens Lebensqualität für alle geschaffen.“

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass sich die Anwesenden jedenfalls auch für die Zukunft einen Dorfladen in Ohne wünschen. Fragen und Anregungen zu Wirtschaftlichkeit, Nachfrageverhalten, Betriebsformen, möglichen weiteren Angeboten wie ein Cafe oder Betreuungsformen sowie der Einbindung der bisherigen Dorfladenbetreiber kamen auf und wurden besprochen. G. Lühning bekräftigte die aus dem Zuhörerkreis getätigte Aussage, dass ein Dorfladen mit finanzieller Bürgerbeteiligung immer erst dann zu entwickeln sei, wenn eine rein privatwirtschaftliche Betriebsform nicht darstellbar wäre und/oder es keine Interessenten dafür gebe. Es müsse vor Ort individuell geprüft werden, welche Strukturen und Angebote ein Dorfladen haben müsse und solle.

Friedhild Füser, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektes Dorfgemeinschaft 2.0 berichtete in diesem Zusammenhang von der geplanten Bürgerbefragung, die im Rahmen des Projektes nach den Sommerferien durchgeführt wird. Sie bat um rege Beteiligung, um die Wünsche und Vorstellungen der Bürger einordnen und im weiteren gemeinsamen Prozess beachten zu können.
Charlotte Ruschulte wünschte sich abschließend, dass ein „Ruck durch die Gemeinde“ gehe und in gemeinsamer Arbeit mit allen Beteiligten gute Lösungen für den Erhalt eines Dorfladens in Ohne gefunden werden. Durch die Informationen von G. Lühning sei sicher nicht nur ihr nochmals deutlich geworden, welche vielfältigen Chancen sich hinsichtlich einer Neukonzeption des Dorfladens im Rahmen des Projektes Dorfgemeinschaft 2.0 ergeben können.

Prominenter Besuch

Prominenter Besuch

Am 30.05.2016 war es nun endlich soweit. Frau Daniela Schadt, die Lebensgefährtin des Bundespräsidenten, ist der Einladung von Landrat Friedrich Kethorn dankend gefolgt.

Der „Dankeschön“-Abend im Kloster Frenswegen galt den mehr als 350 ehrenamtlichen Flüchtlingsbetreuern und hauptamtlichen Mitarbeitern der Kreis- und Gemeindeverwaltung. In Ihrer Ansprache drückte Frau Schadt ihr großes persönliches Dankeschön an die Anwesenden aus und zeigte sich von dem hohen Engagement und der Kreativität mehr als beeindruckt.

Am Dienstag, dem zweiten Tag Ihres Besuchs in der Grafschaft, besuchte die „First Lady“ Osterwald und Neuenhaus. Erster Tagesordnungspunkt war das Bauernmuseum. Dabei interessierte sich Frau Schadt insbesondere für die Chancen und zukünftigen Möglichkeiten, welche die Heimat- und Brauchtumspflege bietet. Anschließend wurde Frau Daniela Schadt im Kunstverein von der Leiterin Gudrun Thiessen Schneider in Nordhorn begrüßt. Neben dem ehrenamtlichen Engagement rund um das Thema Kunst, hatten auch die Landfrauen die Möglichkeit, ihr Wirken in der Grafschaft in einen Dialog mit Frau Schadt zu treten. In dem geführten Interview  würdigte Daniela Schadt ausdrücklich die wertvolle Arbeit der Landfrauen.

Abschließend wurde von Thomas Nerlinger und Präses Heinz Hermann Nordholt das Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ vorgestellt. Ziel in der fünfjährigen Projektlaufzeit ist es, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu erhalten und zu verbessern. Hierbei gilt es, Kräfte zu Bündeln, Netze zu spannen und alle Grafschafter und südlichen Emsländer in ihren Bedarfen und Bedürfnisse mitzunehmen.