3. Gesundheitskonferenz der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim mit Kurzvortrag der Dorfgemeinschaft 2.0

3. Gesundheitskonferenz der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim mit Kurzvortrag der Dorfgemeinschaft 2.0

Interessante Fachvorträge zu den Themen „Hausärztliche Versorgung auf dem Land“ und „Gesundheitsversorgung 4.0. – E-Health-Lösungen“ sowie eine spannende Podiumsdiskussion mit Gesundheitsexperten: Die 3. Gesundheitskonferenz der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim erwartet die Besucher am 09.08.2017 von 13.30 Uhr bis 18.00 Uhr mit einem abwechslungsreichen Programm und prominenten Gästen im Kloster Frenswegen in Nordhorn.

So hat die niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt, ihre Teilnahme an der Gesundheitskonferenz im Kloster Frenswegen zugesagt. Mehr als 200 Besucher werden erwartet. Moderiert wird die Gesundheitskonferenz von Thomas Altgeld, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen.

Ab 16.30 Uhr dreht sich alles um den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen: Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0.“ aus der Grafschaft und dem Emsland widmet sich den Herausforderungen des demografischen Wandels im ländlichen Raum. Dr. Arno Schumacher, Vorsitzender des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO, Prof. Dr. Ingmar Ickerott (Hochschule Osnabrück) und Projektleiter Thomas Nerlinger geben ab 17.30 Uhr einen kurzen Einblick in die Arbeit an diesem Projekt. Zuvor wird Dr. Maik Plischke, Vorsitzender der Geschäftsführung des Innovationszentrums Niedersachsen und Mitglied des Forschungsbeirates im Projekt Dorfgemeinschaft 2.0, unter dem Titel „Gesundheitsversorgung 4.0 – AAL- und eHealth-Anwendungen aus und für Niedersachsen“ eine Übersicht über die Bandbreite der Möglichkeiten vorstellen.

Newsletter zur 3. Gesundheitskonferenz (S. 8 – 9: Interview zur Dorfgemeinschaft 2.0) 

Grafschafter Nachrichten vom 11.08.2017

Quelle: Landkreis Grafschaft Bentheim

Dorfgemeinschaft 2.0 beteiligt sich am Demografiekongress 2017

Dorfgemeinschaft 2.0 beteiligt sich am Demografiekongress 2017

Der demografische Wandel verändert Deutschland. Wohnraumverknappung in Städten geht mit Leerstand in strukturschwachen Regionen einher; regionale Unterschiede in der wirtschaftlichen Entwicklung nehmen zu. Fachkräftemangel und Digitalisierung stellen eine Herausforderung für die Unternehmen dar. Medizin und Pflege sind durch die steigende Lebenserwartung enorm gefordert. Und die Kommunen müssen die Veränderungen vor Ort bestmöglich gestalten.

Dr. Thomas de Maizière, MdB, Bundesminister des Innern, eröffnet den Demografiekongress 2016, Quelle: http://www.der-demografiekongress.de

Der Demografiekongress in Berlin ist mit mehr als 800 Entscheidern aus ganz Deutschland der Leitkongress zur Gestaltung des demografischen Wandels. Vier Themenfelder stehen vom 31.08. bis 01.09.2017 im Mittelpunkt:

Kommunale Gestaltung
Wie stellt sich ein Landkreis demografiefest auf? In einer Lernwerkstatt für die Kommunen werden die konkreten Projekte eines Landkreises und deren Finanzierung vorgestellt. Bürgermeister und Landräte diskutieren über ihre Prioritäten bei der Gestaltung des demografischen Wandels und wie die Bürger hierbei beteiligt werden können. Weitere Themen sind die Perspektiven für strukturschwache Räume, Maßnahmen für altersgerechte Quartiere und die Koordination von Hilfen für ältere Menschen in Landkreisen.

Hierbei steht im Forum 20 am 01.09.2017 von 10.45 bis 12.15 Uhr die Koordination von Leistungen für ältere Menschen in Landkreisen im Fokus. Unter der Moderation von Jörg Freese, Beigeordneter, Deutscher Landkreistag (Berlin), wird Projektleiter Thomas Nerlinger zur Entwicklung eines virtuellen Dorfmarktplatzes referieren.

Wohnen & Selbständigkeit
Der Zuzug in die Städte hält an. Bezahlbarer Wohnraum wird zu einem knappen Gut. Der Kongress diskutiert, wie zusätzlicher Wohnraum in Ballungsgebieten geschaffen werden kann durch bessere Flächennutzung, Aufstockung auf bestehenden Wohngebäuden und die Erstellung von Mikroappartements. Kann die Nachbarschaft Aufgaben der Familie bei der Unterstützung von Menschen übernehmen? Wie organisieren und finanzieren wir Kümmerer-Leistungen und setzen effektiv ambulante Hilfen um? Dies sind zentrale Fragen in der Organisation der Versorgung rund ums Wohnen, die der Kongress anhand zahlreicher Praxisbeispiele erörtert.

Arbeitswelt & Gesundes Altern
Psychische Erkrankungen sind häufig mit langen Fehlzeiten am Arbeitsplatz verbunden. Wie können Führungskräfte in Unternehmen bei Mitarbeitern psychische Belastungssituationen erkennen und abmildern? Welche unterstützenden Hilfen gibt es? Wie kann Gesundheitsförderung in Betrieben zielführend umgesetzt und seitens der Kassen finanziert werden? Eine gesundheitsfördernde Unternehmensorganisation ist ein zentrales Element der Mitarbeiterbindung – ebenso zur Abmilderung des Fachkräftemangels. Diese Themen werden auf dem Kongress breit diskutiert.

Pflege & Medizin
Kommunen und Pflegekassen müssen enger zusammenarbeiten. Dies ist bei allen  maßgeblichen Akteuren aus Kommunal- und Gesundheitspolitik Konsens. Strittig ist, wie diese Zusammenarbeit umgesetzt werden soll. Welche Entwicklungen in der nächsten Legislaturperiode hier zu erwarten sind, welche Projekte bereits heute in Kommunen durchgeführt werden und wie sich die Zusammenarbeit vor Ort mit ambulant tätigen Ärzten gestaltet, sind zentrale Themen des Kongresses.

Ältere Menschen können von der Digitalisierung enorm profitieren. Dies betrifft etwa eine bessere Notfallversorgung durch teleärztliche Betreuung, medizinische Apps zum Monitoring chronischer Erkrankungen oder die Entwicklung einer digitalen Dorfgemeinschaft. Hierzu werden verschiedene Lösungen auf dem Kongress vorgestellt. Erstmals beschäftigen wir uns intensiv mit dem Technikeinsatz und der Robotik in der Pflege und den damit verbundenen Chancen.

Quelle: http://www.der-demografiekongress.de

Zweite Sitzung des Ethik-Beirates mit Prof. Dr. Dr. Kruse trifft auf großes Interesse

Zweite Sitzung des Ethik-Beirates mit Prof. Dr. Dr. Kruse trifft auf großes Interesse

Das Projektteam der Dorfgemeinschaft 2.0 kam am 4. und 5. Juli in Osnabrück zur zweiten Sitzung des Ethik-Beirats zusammen. Der Ethik-Beirat ist ein von der Abteilung Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück (Teilprojekt 2‚ Ethik & Datenschutz) initiiertes Forum, das aus Projektmitarbeitenden und externen Beiratsmitgliedern besteht und im regelmäßigen Turnus zu projektrelevanten ethischen und datenschutzrechtlichen Fragestellungen diskutiert und berät.

Beide Sitzungstage waren von anregenden und weiterführenden Diskussionen begleitet, in denen die Projektmitarbeitenden eine Reihe von wertvollen Hinweisen für ihre Untersuchungen erhalten haben.

Eröffnet wurde der erste Sitzungstag durch einen kurzen Sachstandsbericht aus dem Projekt durch Andrea Hildner (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projektstab der Gesundheitsregion EUREGIO), dem ein intensiver Austausch zu Fragen, die im bisherigen Verlauf des Projekts in den einzelnen Teilprojekten entstanden sind, folgte.

Unter anderem wurden Voraussetzungen und Möglichkeiten der Entwicklung und des Einsatzes von Software geprüft, mit der die digital unterstützte Inanspruchnahme von Dienstleistungen sowie die Digitalisierung von Dienstleistungen realisiert werden können. Insbesondere die Widersprüche zwischen Design und Teilhabe sowie zwischen Forschung und Entwicklung für kommerzielle Zwecke wurden diskutiert. Von Seiten des Ethik-Beirats wurde bspw. auf den Grundsatz des Universal Designs verwiesen. Als Paradigma der Technikentwicklung und -gestaltung zielt der Universal Design Ansatz auf die Kompensation ungleicher Nutzungsmöglichkeiten.

Die Diskussion des Sachstandsberichts im Ethik-Beirat wurde im Anschluss durch einen Input des Mitglieds Prof. Dr. Gerhard Pott zu dem Thema Advance Care Planning (ACP) bereichert. Unter der Fragstellung „Wie lässt sich die gesundheitliche Versorgung der alternden Bevölkerung im ländlichen Raum sichern?“ wurde folglich über mögliche Implementierungsmöglichkeiten von ACP im Rahmen des Projekts gesprochen. Weitere Anregungen zur Diskussionen folgten durch die wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Teams von Prof. Dr. Hartmut Remmers (Pflegewissenschaft, Universität Osnabrück) zu den Themen Gemeinschaftsbegriff (Anne Koppenburger) sowie zu Feldstudien auf dem Land (Marcus Garthaus).

Am 06.10.2015 übergab der Vorsitzende der 7. Altenberichtskommission, Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse, den neuen Bericht zum Thema „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune – Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften“ an die Bundesseniorenministerin Manuela Schwesig. Elf Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen haben den Bericht erarbeitet, der Handlungsempfehlungen an staatliche und gesellschaftliche Akteure für eine nachhaltige Seniorenpolitik in den Kommunen gibt. Quelle: BMFSFJ

Erfolgreich beendet wurde der erste Sitzungstag in den frühen Abendstunden durch einen spannenden Vortrag des renommierten Gerontologen und Vorsitzenden der Siebten Altenberichtskommission der Bundesregierung, Prof. Dr. Dr. h.c. Kruse, zum Thema „Caring communities als Zukunftsmodell.“ Weitere Informationen hierzu finden Sie hier:

Universität Osnabrück, Pressemeldung vom 27.06.2017

Neue Osnabrücker Zeitung, Artikel „Gedankenfeuerwerk zur Zukunft der Gesellschaft“ vom 08.07.2017 

Der zweite Sitzungstag wurde durch Roland Simon (wissenschaftlicher Mitarbeiter im Team Remmers) eröffnet. Diskutiert wurde der aktuelle Stand zu Planungen des Aufbaus einer Datenbank für technikethische Entscheidungen. Die zugrundeliegende Idee für die Datenbank besteht darin, Entscheidungen zu sammeln, die als exemplarisch für Lösungen technikethischer Probleme betrachtet werden und sich für das Projekt als nützlich erweisen können.

Es folgte die Vorstellung und Diskussion der digitalen Plattform „Opta Data One“ durch Prof. Dr. Frank Teuteberg, Leiter des Fachgebiets Unternehmensrechnung und Wirtschaftsinformatik (UWI) der Universität Osnabrück. Das Produkt „Opta Data One“ des Projektpartners Opta Data (IT-Unternehmen mit Sitz in Essen) bildet als Plattform das informationstechnologische Kernstück der „Dorfgemeinschaft 2.0“. Auf dieser Plattform sollen u. a. Dienstleistungsangebote von Anbietern sozialer, pflegerischer und medizinischer Dienste gebündelt und eine Inanspruchnahme ermöglicht werden. Die Entwicklung der digitalen Plattform wird momentan weiter vorangetrieben.

Aus der Diskussion im Rahmen der zweiten Sitzung des Ethik-Beirats ließen sich insgesamt wertvolle Hinweise ableiten, die nun für den weiteren Entwicklungsprozess systematisch aufgearbeitet werden.

Als Mitglieder des Ethik-Beirats waren anwesend: Prof. Dr. med. Gerhard Pott., PD Dr. Mark Schweda, Dr. Mone Spindler und Prof. Dr. Karsten Weber.

Das Projektkonsortium wurde vertreten durch: Prof. Dr. Hartmut Remmers, Prof. Dr. Stefanie Seeling, Prof. Dr. Frank Teuteberg, Marcus Garthaus, Anna Haupeltshofer, Heiner Hensen, Andrea Hildner, Anne Koppenburger, Sarah Kortekamp, Merle Constanze Schröder, Roland Simon und Daniela Stutz.

Bericht: Team Pflegewissenschaft, Universität Osnabrück
Foto: BMFSFJ