Aus dem Projekt zur Professur – Dr. Volker Frehe nimmt Ruf an

Aus dem Projekt zur Professur – Dr. Volker Frehe nimmt Ruf an

Neben unserem Engagement für die Bürger in der Projektregion, ist uns im Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 auch die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchs sehr wichtig. Das gute Leistungen prämiert werden, zeigt eindrucksvoll der Werdegang unseres ehemaligen Kollegen Volker Frehe. Mit Freude haben wir erfahren, dass Herr Frehe einen Ruf an die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung auf eine Professur im Studiengang Verwaltungsinformatik angenommen hat und in dieser neuen Position seit dem 01.08.2017 in Münster tätig ist.

Herr Dr. Volker Frehe war im Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 maßgeblich an der Antragstellung beteiligt und hat in den Anfangsstunden des Projektes für die Teambildung und einen reibungslosen Wissensübergang an die neuen Mitarbeiter gesorgt. Im Projekt haben wir Herrn Frehe stets als kompetenten und engagierten Mitarbeiter kennen gelernt, den wir nur sehr ungerne haben gehen lassen.

Wir gratulieren Herrn Dr. Frehe herzlich zu dieser bemerkenswerten wissenschaftlichen Karriere und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!

Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.vit-bund.de/index.php/frehe

STELLENAUSSCHREIBUNG STUDENTISCHE / WISSENSCHAFTLICHE HILFSKRAFT

 

Die Projektverbundpartner des vom BMBF geförderten Projektes DORFGEMEINSCHAFT 2.0 suchen für die Durchführung eines Kreativ- und Beteiligungsprozesses (KBP) in der Gemeinde Spelle

 

 drei studentische oder wissenschaftliche Hilfskräfte

(Schwerpunkt nicht näher Bezeichnet)
Der zeitliche Aufwand wird pro Person bei 51 Arbeitsstunden liegen.
(übliche Bezahlung für studentische oder wissenschaftliche Hilfskräfte)

Sie unterstützen das Forschungsprojekt ‚Dorfgemeinschaft 2.0‘ und die pro systems GmbH bei den anstehenden Arbeitsschritten zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Prozesses. Die Termine zur Durchführung der Workshoptage sind der 11.11.2017; 13.01.2017 und 17.03.2018 jeweils von 10.00 – 15.00 Uhr. Neben diesen Tagen werden noch Arbeitsstunden zur Vor- und Nachbereitung des Prozesses angerechnet.

Ihr Profil:

  • Sie sind aktuell als StudentIn eingeschrieben und haben interesse daran einen Kreativ- und Beteiligungsprozess in der Gemeinde Spelle zu begleiten
  • Sie möchten unterschiedlichste Methoden im Kreativ- und Beteiligungsprozess kennenzulernen
  • Sie sind daran interessiert zu erleben, wie konkrete Handlungsvorschläge für Kommunen zum Thema Wohnen in einem Praxis-/Wissenschaftstransfer abgeleitet werden
  • Organisationsgeschick, Eigeninitiative und Freude an operativer Umsetzung gehören zu Ihren Stärken. Zudem übernehmen Sie gerne Verantwortung und mögen es, in kleinen Teams zu arbeiten

Ihre Aufgaben:

  • Sie unterstützen uns bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der drei Workshoptage
  • Sie dokumentieren und bereiten die Ergebnisse der einzelnen Methoden auf
  • Sie übernehmen organisatorische Aufgaben

Was wir Ihnen bieten:

Sie erhalten einen tiefen Einblick in die Umsetzung eines Kreativ- und Beteiligungsprozesses und können hierbei aktiv mitwirken. Dabei werden Sie lernen unterschiedliche Methoden anzuwenden und praxisbezogene Aufgaben übernehmen. Zudem bieten wir Ihnen an, die Ergebnisse des Prozesses in Ihrer Abschlussarbeit zu berücksichtigen.

Wir freuen uns über IHRE Bewerbungen!

Für weitere Informationen zu der beschriebenen Stelle oder für die Zusendung einer Bewerbung (bis zum 06.10.2017), wenden Sie sich bitte an Andrea Hildner oder Dr. Dieter Sudbrink (siehe Kontakt).

Kontaktdaten:

Andrea Hildner
Tel.: 05921 – 841008
E-Mail: andrea.hildner@gesundheitsregion-euregio.eu

Dr. Dieter Sudbrink
Tel.: 04791 – 13540
E-Mail: sudbrink@ewetel.net

STELLENAUSSCHREIBUNG KOORDINATOR/IN (10 Stunden / Woche)

STELLENAUSSCHREIBUNG KOORDINATOR/IN (10 Stunden / Woche)

 

Projekt „DaHeim – in Emlichheim“

„DaHeim – in Emlichheim“ ist ein Kooperationsprojekt des Mehrgenerationenhauses Senfkorn in Emlichheim und der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen. Das Hauptziel ist die Pilotierung Präventiver Hausbesuche in der Samtgemeinde Emlichheim zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit und die damit verbundene Möglichkeit so lange wie möglich eigenständig Zuhause wohnen zu können.

Das Mehrgenerationenhaus Senfkorn, am Standort Emlichheim sucht im Rahmen des Pilotprojektes „DaHeim – in Emlichheim (Dank aufsuchender Hausbesuche eigenständig interaktiv mobil)“ zum 1. Oktober 2017:

Eine/n Koordinator/in (10 Stunden/Woche)

Das Aufgabengebiet umfasst:

  • die Unterstützung der akademisierten Pflegefachkraft
  • die strategische Leitung und Koordination der Präventiven Hausbesuche im Umkreis der Samtgemeinde Emlichheim in enger Abstimmung mit der die präventiven Hausbesuche durchführenden Pflegefachkraft
  • die engen Abstimmungen mit dem Kooperationspartner Hochschule Osnabrück, Campus Lingen sowie
  • die enge Zusammenarbeit mit Praxispartnern des Mehrgenerationenhauses innerhalb des Projektes
  • die Netzwerkbildung zur Versorgungssicherheit für Menschen mit bisher nicht festgestellter Pflegebedürftigkeit im ländlichen Raum
  • Abwicklung und Abrechnung des Projekts

Für die Erfüllung dieser Aufgaben werden folgende Qualifikationen erwartet:

  • berufspraktische Erfahrungen in der Abwicklung administrativer Projektaufgaben und des Berichtswesens sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • soziale Kompetenz, Organisationstalent, Kooperationsfähigkeit und Belastbarkeit
  • Bereitschaft zur interdisziplinären Teamarbeit
  • Ideen zur Gestaltung von Netzwerkbildung in den Bereichen Pflege- / Gesundheitswirtschaft und die Bereitschaft diese zu entwickeln und voranzutreiben
  • Sprachkenntnisse im Plattdeutschen des Landkreises Grafschaft Bentheim wären von Vorteil
  • gute Kenntnisse in Word, Excel, Powerpoint, Outlook und Lexware

Die Anstellung ist projektbedingt für die Dauer von 36 Monaten befristet, die Vergütung erfolgt nach dem Haustarif des Mehrgenerationenhauses Senfkorn. Ein Führerschein der Klasse B ist grundlegend. Sprachkenntnisse im Plattdeutschen des Landkreises Grafschaft Bentheim wären wünschenswert.

 

Für Rückfragen steht Ihnen Melanie Breukelman (Email: m.breukelman@mgh-senfkorn.de, Telefon: 05943/98589-20) als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (bei Übersendung per E-Mail nur als eine Datei im PDF-Format) bis zum 15.09.2017 an:
Mehrgenerationenhaus Senfkorn Emlichheim gGmbH, Wilsumer Str. 2, 49824 Emlichheim.

Senfkorn – Mehrgenerationenhaus Emlichheim gemeinnützige GmbH

Wilsumer Str. 2+4
49824 Emlichheim

Telefon: +49 59 43 98 58 90
Telefax: +49 59 43 98 58 92 2
info@mgh-senfkorn.de

STELLENAUSSCHREIBUNG AKADEMISIERTE PFLEGEFACHKRAFT (20 Stunden / Woche) – PROFILFELD PFLEGE

STELLENAUSSCHREIBUNG AKADEMISIERTE PFLEGEFACHKRAFT (20 Stunden / Woche) – PROFILFELD PFLEGE

 

 

 

 

Projekt „DaHeim – in Emlichheim“

„DaHeim – in Emlichheim“ ist ein Kooperationsprojekt des Mehrgenerationenhauses Senfkorn in Emlichheim und der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen. Das Hauptziel ist die Pilotierung Präventiver Hausbesuche in der Samtgemeinde Emlichheim zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit und die damit verbundene Möglichkeit so lange wie möglich eigenständig Zuhause wohnen zu können.

Das Mehrgenerationenhaus Senfkorn, am Standort Emlichheim sucht im Rahmen des Pilotprojektes „DaHeim – in Emlichheim (Dank aufsuchender Hausbesuche eigenständig interaktiv mobil)“ zum 1. Oktober 2017:

AKADEMISIERTE PFLEGEFACHKRAFT (20 Stunden / Woche) – PROFILFELD PFLEGE

Das Aufgabengebiet umfasst:

  • die eigenständige Vorbereitung, Durchführung und Evaluation Präventiver Hausbesuche im Umkreis der Samtgemeinde Emlichheim
  • die Einschätzung der individuellen Probleme und Risikofaktoren der besuchten Personen im Rahmen der Durchführung der Präventiven Hausbesuche sowie die Entwicklung eines mehrdimensionalen Interventionskonzepts, die Überprüfung der Umsetzung der gegebenen Empfehlungen sowie zusätzliche Beratung und Unterstützung im Rahmen der Evaluation der Hausbesuche
  • die enge Zusammenarbeit innerhalb des Projektes mit Praxispartnern des Mehrgenerationenhauses und dem Forschungspartner Hochschule Osnabrück, Campus Lingen
  • die Netzwerkbildung zur Versorgungssicherheit für Menschen bei bisher nicht festgestellter Pflegebedürftigkeit im ländlichen Raum

Für die Erfüllung dieser Aufgaben werden folgende Qualifikationen erwartet:

  • ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Bereich Pflege Dual, Pflegewissenschaft, Pflegemanagement oder Gesundheits- und Sozialwirtschaft oder einer vergleichbaren Studienrichtung
  • eine Ausbildung in einem Pflegeberuf
  • berufspraktische Erfahrungen in der selbstständigen und fallorientierten Anwendung der Pflegediagnostik und spezifischer Analyseinstrumente in personifizierten Pflegesettings
  • soziale Kompetenz, Organisationstalent, Kooperationsfähigkeit und Belastbarkeit
  • Bereitschaft zur interdisziplinären Teamarbeit
  • Ideen zur Gestaltung von Netzwerkbildung in den Bereichen Pflege-/ Gesundheits-wirtschaft und die Bereitschaft diese zu entwickeln und voranzutreiben
  • Sprachkenntnisse der Pflegefachkraft im Plattdeutschen des Landkreises Grafschaft Bentheim wären von Vorteil

Die Anstellung ist projektbedingt für die Dauer von 36 Monaten befristet, die Vergütung erfolgt nach dem Haustarif des Mehrgenerationenhauses Senfkorn. Ein Führerschein der Klasse B ist grundlegend. Sprachkenntnisse im Plattdeutschen des Landkreises Grafschaft Bentheim wären wünschenswert.

Für Rückfragen steht Ihnen Melanie Breukelman (Email: m.breukelman@mgh-senfkorn.de, Telefon: 05943/98589-20) als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte mit den üblichen Unterlagen (bei Übersendung per E-Mail nur als eine Datei im PDF-Format) bis zum 15.09.2017 an:
Mehrgenerationenhaus Senfkorn Emlichheim gGmbH, Wilsumer Str. 2, 49824 Emlichheim.

Senfkorn – Mehrgenerationenhaus Emlichheim gemeinnützige GmbH
Wilsumer Str. 2+4
49824 Emlichheim
Telefon: +49 59 43 98 58 90
Telefax: +49 59 43 98 58 92 2
info@mgh-senfkorn.de

Herausforderung des Demografischen Wandels als gemeinsame Chance nutzen

Herausforderung des Demografischen Wandels als gemeinsame Chance nutzen

Beim 8. Demografiekongress in Berlin wurde so manche Prognose auf den Kopf gestellt. Deutschland schrumpft? Das Gegenteil ist der Fall. Rente mit 70? Nicht in
absehbarer Zeit. Fachkräftemangel? Ein Mythos. Doch auch wenn der
demografische Wandel vielleicht etwas anderes ausfällt als erwartet – eine
Herausforderung bleibt er trotzdem.

Dass Kommunen stärker gefördert werden müssen, um die Herausforderungen des demografischen Wandels zu stemmen, war eine der zentralen Ergebnisse des Demografiekongresses, der vom 31.08. bis 01.09.2017 in Berlin stattgefunden hat.

Nach zwei Kongresstagen mit über 800 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und dem
Gesundheits- und Sozialbereich, 120 Referenten und 28 Veranstaltungen zog
Kongresspräsident Ulf Fink eine erste Bilanz: „Wir haben gesehen, dass der
demografische Wandel nicht in Stein gemeißelt ist, aber so oder so eine
Herausforderung bleibt“, sagte er. „Ob es um die Integration junger Flüchtlinge geht, die Versorgung und Teilhabe von Pflegebedürftigen oder das Ausbluten von ländlichen Gemeinden, wieder mal hat sich der Kongress als Lernwerkstatt erwiesen und gezeigt, dass in unserem Land noch enorme Potenziale zu heben sind.“

Vier Themenfelder standen im Mittelpunkt: Neben den Themenfelder Wohnen & Selbständigkeit, Arbeitswelt & Gesundes Altern und Pflege & Medizin das Themenfeld
Kommunale Gestaltung.

Wie stellt sich ein Landkreis demografiefest auf? In einer Lernwerkstatt für die Kommunen wurden konkreten Projekte Landkreises und deren Finanzierung vorgestellt. Bürgermeister und Landräte diskutierten über ihre Prioritäten bei der Gestaltung des demografischen Wandels und wie die Bürger hierbei beteiligt werden können. Weitere Themen waren die Perspektiven für strukturschwache Räume, Maßnahmen für altersgerechte Quartiere und die Koordination von Hilfen für ältere Menschen in Landkreisen.

Dirk Scheer, Thomas Nerlinger, Moderator Jörg Freese und Robert Schreiber (von links) bei der Vorstellung ihrer Projekte im Forum 20. Foto: Privat

Im Forum 20 stand die Koordination von Leistungen für ältere Menschen in Landkreisen im Fokus. Unter der Moderation von Jörg Freese, Beigeordneter, Deutscher Landkreistag (Berlin), hat Projektleiter Thomas Nerlinger am Beispiel der Entwicklung eines virtuellen Dorfmarktplatzes das Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 vorgestellt.

„Der Untergang ist abgesagt.“ Der 8. Demografiekongress in Berlin begann am 31. August mit einer bewussten Provokation. Es war der Wirtschaftswissenschaftler und Migrationsforscher Prof. Dr. Thomas Straubhaar, der in der Eröffnungsveranstaltung die „Mythen des demografischen Wandels“ widerlegte (Titelbild dieses Beitrages). Erste These: Deutschland schrumpft nicht, sondern wächst. Dies wird nach Straubhaars Ansicht über Jahre auch noch so bleiben. „Vergessen Sie alle Schrumpfungszenarien!“, sagte der Lehrstuhlinhaber für Internationale Wirtschaftsbeziehungen von der Universität Hamburg mit Blick auf Deutschlands Einwohnerzahl, die mit aktuell 82,8 Millionen einen neuen Höchstsand erreicht hat. Außerdem, so die zweite These: Die Deutschen werden immer älter, bleiben aber länger gesund und darum länger arbeitsfähig. Makroökonomisch sei das Altern also kein Problem, so lange die Arbeitsproduktivität hoch bleibe.

Dritte These: Einen Fachkräftemangel gibt es nicht und wenn, dann ist er hausgemacht. Denn warum habe der eine Betrieb in Brandenburg große, der andere dagegen keine Probleme, Nachwuchskräfte zu finden?“, fragte Straubhaar seine Zuhörerschaft. Würde man die arbeitsfähigen Frauen, Migranten und Älteren einbinden – also mehr in „die, die schon hier sind“, investieren – beispielsweise durch mehr Ganztagsbetreuung – dann gebe es keinen flächendeckenden Fachkräftemangel, erklärte der Ökonom. „Wir hätten dann sechs Millionen Arbeitskräfte mehr.“ Und sein Rezept gegen den Abbau von Arbeitsplätzen durch die Digitalisierung lautet: Bildung und Weiterbildung. Hier dürfe man nicht auf die Kosten gucken, appellierte der gebürtige Schweizer aus Hamburg, vielmehr seien modulare Bildungsstrukturen aufzubauen.

Im Kern alles richtig, hieß es in der anschließenden Diskussionsrunde mit
Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup, Gewerkschaftsboss Rainer Hoffmann, Linken-
Politiker Matthias Birkwald, BDA-Hauptgeschäftsführer Alexander Gunkel und
Kongresspräsident Ulf Fink. Doch scheitert so manche These an der Lebenswirklichkeit. Zum Beispiel schrumpft die Bevölkerung der 20- bis 65-Jährigen, also der Erwerbsfähigen, bis 2030 um sechs Millionen. Und dass Frauen die entstehenden Lücken kompensieren werden, indem sie mehr arbeiten, ist nach Ansicht von Arbeitgeberverteter Alexander Gunkel eher nicht zu erwarten. „Obwohl die Erwerbsquote von Frauen seit Jahren steigt, wird die geleistete Arbeitszeit immer
kürzer“, sagte er. Allerdings räumte er mit Blick auf andere Länder ein: „Da geht noch
was.“

Rente mit 70 auf unbestimmte Zeit vertagt
Auch die Annahme, dass Menschen länger arbeiten, weil sie gesünder sind, bleibt wohl auf absehbare Zeit eher die Ausnahme als die Regel: Eine Krankenschwester ist nach Auskunft von DGB-Vorstand Hoffmann mit 60 Jahren „verschlissen“, ein Bauarbeiter mit 57. Nicht nur der Gewerkschaftler hielt eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters für absurd. Auch politisch scheint sie derzeit nicht durchsetzbar. Da der 2012 beschlossene Umstieg von 65 auf 67 Jahren noch über 30 Jahre Bestand habe, werde die Rente mit 70 so schnell nicht kommen, prophezeite SPD-Politiker Bert Rürup. „Bestimmt nicht in der nächsten Legislaturperiode.“

Die Ansicht, dass der demografische Wandel abgesagt ist, wie es Prof. Straubhaar
eingangs darlegte, teilte Rürup nicht, auch nicht unter Berücksichtigung der
Zuwanderung. Zwar sei der Altersquotient seit etwa sieben Jahren halbwegs stabil,
jedoch steige er wieder, wenn die geburtenstarke Jahrgänge (1955 – 1969) demnächst
in Rente gingen. „Der demografische Wandel macht lediglich eine Pause“, so Rürup.

Zahl der Pflegebedürftigen verdoppelt sich bis 2050 

Keine Pause macht allerdings die Zahl der Pflegebedürftigen, die sich bis 2050
voraussichtlich verdoppeln wird. Schuld daran ist die steigende Lebenserwartung. So
leben derzeit in Deutschland bereits 17.000 über Hundertjährige – Tendenz steigend. Da es gleichzeitig immer weniger Familienangehörige gibt, die bislang noch die Hauptlast der Pflege schultern, sinkt das Pflegepotenzial auf 60 Prozent. Städte und Gemeinden stehen also vor ganz konkreten Sorgen – stabiler Altersquotient hin oder her. In manchen Landstrichen findet sich zum Beispiel kein ambulanter Pflegedienst mehr – weil sich die langen Anfahrten nicht rechnen. Eine Sorge, die auch den DAK-Chef Andreas Storm umtreibt. Er schlug daher vor, stärker in technische Assistenzsysteme zu investieren und über die Einrichtung sogenannter Pflegekompetenzzentren nachzudenken. Unter einem Pflegekompetenzzentrum versteht der ehemalige saarländische Gesundheitsminister eine Art „erweiterten Pflegestützungspunkt“, wo es neben Beratung und Schulung auch Ärzte und Betten für die Kurzzeit- und Verhinderungspflege geben soll. Bezahlt werden könnte dies aus den Mitteln des Fonds zur Umstrukturierung von Krankenhäusern, um ebendiese nicht mehr benötigten Häuser für die Pflege nutzbar zu machen. „So könnte die Pflege im kommunalen Bereich deutlich gestärkt werden“, meinte Storm. Die DAK sei bereit für ein erstes Pilotprojekt gemeinsam mit den Kommunen, signalisierte er.

Sorgende Gemeinschaften ersetzen oder ergänzen die Familie

Inwieweit die Kommunen bei solchen Vorhaben den Hut aufhaben sollen, ist noch nicht ausgemacht. Klar ist bloß, dass Kommunen heute schon Brücken zwischen
Pflegeversicherung und ihren (alternden) Bürgern bauen. Künftig werden sie noch mehr Verantwortung übernehmen müssen. Vielerorts werden örtliche Altenhilfestrukturen aufgebaut, teils mit ehrenamtlicher Unterstützung. Allerdings fehlten vielen Kommunen das Geld, beklagte Dr. Irene Vorholz vom Deutschen Landkreistag. Kommunen seien in den Pflegestärkungsgesetzen weitgehend leer ausgegangen. Dabei sei Pflege viel mehr als Leistungen aus der Pflegeversicherung, sondern im Kontext von „sorgenden Gemeinschaften“ zu sehen.

Solche sorgenden Strukturen auf kommunaler Ebene hatte auch der jüngste
Altenbericht gefordert. Der Vorsitzende der Siebten Altenberichtskommission Prof. Dr. Andreas Kruse aus Heidelberg bekräftigte auf dem Demografiekongress: „Nehmt das Thema Alter ernst und stärkt die Kommunen. Das ist Daseinsvorsorge.“

Schrumpfende Landkreise sind Realität

Allen „Wider-den-demografischen-Wandel-Prognosen“ zum Trotz: Viele Gemeinden
schrumpfen eben doch. Zum Beispiel jene im saarländischen Saarpfalz-Kreis. Dieser
Landkreis im Südwesten Deutschlands wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren bis zu
20.000 Menschen verlieren, schätzt Landrat Theophil Gallo. Ein Demografiepakt mit den Kommunen soll es nun richten. Die noch junge Vereinbarung sieht die bessere
Unterstützung und Vernetzung der Kommunen untereinander und mit Unternehmen
und Zivilgesellschaft im Landkreis vor. So bastelt zum Beispiel im Moment ein
Softwareunternehmen daran, Nachbarn besser zu vernetzen. „Wir versuchen, die
veränderten Bedürfnisse der Menschen zu gestalten“, fasste der SPD-Politiker das
ambitionierte Vorhaben zusammen.

Der nächste Demografiekongress findet am 20. und 21. September 2018 statt.

Quelle (Text und Titelfoto): Der Demografiekongress

Dorfgemeinschaft 2.0 stellt aktuellen Projektstand auf öffentlicher Jahresveranstaltung in Spelle vor

Dorfgemeinschaft 2.0 stellt aktuellen Projektstand auf öffentlicher Jahresveranstaltung in Spelle vor

Bei schönem Wetter fand in diesem Jahr am 30.08.2017 die öffentliche Veranstaltung des Projektes Dorfgemeinschaft 2.0 auf dem Wöhlehof in Spelle statt. Gemeinsam mit der Samtgemeinde Spelle wurde eine tolle Veranstaltung mit vielen Gästen organisiert. Neben der Vorstellung des aktuellen Projektstandes gab es gleichzeitig den Startschuss für den Beteiligungs- und Kreativprozess „Wohnen im Alter – Wohnen mit Zukunft in Spelle“, welcher von Herrn Dr. Sudbrink präsentiert wurde.

„Wir freuen uns, dass unsere Samtgemeinde als sogenannter ‚Satellitenstützpunkt‘ im Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 vertreten ist.“ – so der Samtgemeindebürgermeister Bernhard Hummeldorf in seiner Begrüßungsrede. Auch Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela de Ridder ließ es sich nicht nehmen Begrüßungsworte zu sprechen und die Aktivitäten im Projekt und in Spelle zu loben.

Als Überraschung hellte „Madame Schadé“ die Stimmung mit einem Sketch auf, die humorvolle Fragen an die Politiker und Akteure richtete und für viel Gelächter im Publikum sorgte. Diese Fragen konnten daraufhin in einer lockeren Gesprächsrunde mit Beteiligten aus dem Projektkonsortium geklärt werden. Dabei wurden drei konkrete Fallbeispiele, wie sie es in der Projektregion vielleicht wirklich geben könnte, präsentiert. „Bernd Müller“, „Anni und Hans Jakobs“ und „Emma Meyer“ stellten beispielhaft unterschiedlichste Lebens- und Wohnsituationen sowie Problemlagen dar, bei welchen Lösungen aus dem Projekt eingesetzt werden könnten, um ihr Leben auf dem Land zu erleichtern.

Die Fallbeispiele des Projektes: „Bernd Müller“, „Anni & Hans Jakobs“ und „Emma Meyer“

Um sich nähere Informationen zu den jeweiligen Lösungsansätzen einzuholen, bestand für alle die Möglichkeit sich auf dem Wöhlehof an Themeninseln der Teilprojekte genauer zu informieren.
Auf der Themeninsel „Akzeptanz neuer Mobilitäts- und Gesundheitskonzepte im ländlichen Raum“ kamen die Bürger zu Themen wie einer mobilen Gesundheitsversorgung, einem Patientenbegleitdienst und einer Zustellung von Waren des täglichen Bedarfs über Fahrzeuge aus dem öffentlichen Personennahverkehr mit den Bürgern ins Gespräch. Außerdem präsentierte die Deutsche Arzt AG die Software „Sprechstunde Online“. Die Malteser Hilfsorganisation Lingen e.V. stellte ihren Hausnotruf und den Mobilen Einkaufswagen vor.

Die Themeninsel „Digitale und innovative Pflege zum Anfassen“ informierte über neue ideenreiche Versorgungskonzepte in Bezug auf Pflege und Technik. Dabei bestand die Möglichkeit sich über das im Oktober 2017 startende Modellvorhaben präventive Hausbesuche in Emlichheim zu informieren. Interaktiv wurde es an der „Tovertafel“- dem Zaubertisch. Eine Spielelösung zur Stimulierung und Aktivierung älterer Menschen in der mittleren und späten Phase von Demenz. Ein interessanter Gast war außerdem die Robbe Paro, welche in Japan für therapeutische Zwecke für Menschen mit Demenz entwickelt wurde.

Auf der Themeninsel „Der virtuelle Dorfmarktplatz – Vernetzung der Lebenswelten“ wurden die grundlegenden Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten der Plattformlösung der Dorfgemeinschaft 2.0 demonstriert. Dadurch konnten die Bürgerinnen und Bürger einen ersten Eindruck für das Look & Feel der Plattform erhalten. Im Gespräch mit den vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern wurden insbesondere die Themenbereiche Datenschutz, Datensicherheit und Personalisierungsmöglichkeiten diskutiert.

An der Themeninsel des Teilprojekts 2 „Ethik und Datenschutz“ wurde anhand von kurzen Fallbeispielen über ethische Fragen beim Technikeinsatz informiert und diskutiert. Eingebunden wurde das Modell MEESTAR, das sich mittlerweile als tragfähiges Instrument zur ethischen Reflexion altersgerechter Assistenzsysteme etabliert hat. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der vorausschauenden Vorsorgeplanung (Advance Care Planning). Thematisiert wurden hier u.a. Probleme mit derzeit vorherrschenden Formen der Patientenverfügung.

Auch Politiker und Akteure aus der Region unterstützten die Thematik des Projektes innerhalb einer zweiten Gesprächsrunde. An dieser Gesprächsrunde nahmen folgende Personen teil: Annegret Hölscher (Gesundheitsamt, Landkreis Grafschaft Bentheim), Gerd Will (Mitglied des niedersächsischen Landtages, SPD), Reinhold Hilbers (Mitglied des niedersächsischen Landtages, CDU), Heinz Rolfes, (Mitglied des niedersächsischen Landtages, CDU), Jonas Roosmann(Kreistagsabgeordneter des Landkreis Emsland, CDU). Schließlich rundete Albert Stegemann, Mitglied des deutschen Bundestags, die Veranstaltung mit einem Grußwort und seiner Unterstützung für das Projekt ab. „Heute können wir eine tolle Zwischenbilanz ziehen. Die vielen E-Mails, Gespräche, Termine und die Arbeit hat sich ausgezahlt.
In den kommenden Jahren haben wir aber noch viel vor: Wir müssen selbsttragende Geschäftsmodelle entwickeln. Zudem muss es selbstverständlich werden, dass wir Demografie und Digitalisierung zusammen denken. Wenn uns das in positiver Art und Weise gelingt, profitieren ältere Menschen, Angehörige, Pflegenden und Pfleger sowie unser Zusammenleben im Emsland und der Grafschaft Bentheim.“

Ein gemütlicher Ausklang wurde durch ein leckeres Grillbuffet und der musikalischen Begleitung von den „Tastenrowdies“ ermöglicht.

Das gesamte Projektkonsortium bedankt sich bei allen Akteuren sowie Helferinnen und Helfern recht herzlich, die dazu beigetragen haben, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg wurde.

Link: Film zur Jahresveranstaltung

Fotos: © Franz Frieling