„Eins, zwei, drei – Wir!

„Eins, zwei, drei – Wir!

Gemeinsam kreativ“ – Minister Lies prämiert die Preisträger im Genossenschaftswettbewerb 2016

Rastede, Hannover. Vier kreative Konzepte für Genossenschaftsgründungen hat Wirtschaftsminister Lies am Donnerstag ausgezeichnet. „Bei allen Projekten geht es um hohes wirtschaftliches Engagement, um den Zusammenhalt in der Gemeinschaft und um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen“, sagte der Minister im Rahmen einer Feierstunde im Akademiehotel in Rastede, „eine aktive Bürgergesellschaft bereitet den Boden für die wirtschaftliche Entwicklung in unseren ländlichen Regionen“.

Preisträger und Laudatoren (v.l.n.r.): Verbandsdirektor Georg Litmathe, Ingo Kurbjuhn, 1. Platz, Projekt "Niedersachsen - mobiles Land", Wiefelstede, Abteilungsleiter Harald Lesch, Thomas Nerlinger, 2. Platz, Projekt "Dorfgemeinschaft 2.0", Nordhorn, Dr. Sabine Johannsen, Vorstandsmitglied der NBank, Lutz Igelmann, 3. Platz, "Wohnprojekt Landwehrviertel", Osnabrück, Minister Olaf Lies, Lucas Wienholt, Sonderpreis, Projekt "lütt und lose",Oldenburg.
Preisträger und Laudatoren (v.l.n.r.): Verbandsdirektor Georg Litmathe, Ingo Kurbjuhn, 1. Platz, Projekt „Niedersachsen – mobiles Land“, Wiefelstede, Abteilungsleiter Harald Lesch, Thomas Nerlinger, 2. Platz, Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“, Nordhorn, Dr. Sabine Johannsen, Vorstandsmitglied der NBank, Lutz Igelmann, 3. Platz, „Wohnprojekt Landwehrviertel“, Osnabrück, Minister Olaf Lies, Lucas Wienholt, Sonderpreis, Projekt „lütt und lose“,Oldenburg.

In seiner Begrüßung ging Verbandsdirektor Georg Litmathe auf die erfolgreiche geschäftliche Entwicklung der 300 dem Genossenschaftsverband Weser-Ems angehörenden genossenschaftlichen Unternehmen ein. Zudem stellt er heraus, in welchen Bereichen der Verband im Rahmen seiner Gründungsberatung die Gründung von neuen Genossenschaften in den zurückliegenden Jahren begleitet hat.

Der Wettbewerb wurde auf Initiative des niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gemeinsam mit dem Genossenschaftsverband Weser-Ems 2015 ins Leben gerufen und in diesem Jahr erneut durchgeführt, um Werbung für das genossenschaftliche Unternehmensmodell mit Bürgerbeteiligung zu machen. Voraussetzung für eine Teilnahme waren kreative, neue Ideen für realisierungsfähige, aber noch nicht gegründete Genossenschaften in den Themenfeldern: Technische und soziale Infrastruktur nachhaltig sichern, Infrastruktur für innovative Wirtschaftsaktivitäten entwickeln, Gemeinschaftsleben verbessern. Dafür wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt 10.000 € zur Verfügung gestellt.

Gewinner ist das Projekt „Niedersachsen – mobiles Land“, das sich um eine zuverlässige, kostengünstige und sichere Beförderung im freigestellten Schülerverkehr bemühen will. Angestrebt wird, weitere Beförderungen wie zum Beispiel Allgemeinfahrten, Besorgungsfahrten und Krankenfahrten anzubieten.

Preisträger und Laudator (v.l.n.r.): Minister Olaf Lies, Samtgemeinde Bürgermeister Neuenhaus Günther Oldekamp, Thomas Nerlinger, Andrea Hildner, Abteilungsleiter Harald Lesch
Preisträger und Laudator (v.l.n.r.): Minister Olaf Lies, Samtgemeinde Bürgermeister Neuenhaus Günther Oldekamp, Thomas Nerlinger, Andrea Hildner, Abteilungsleiter Harald Lesch

Der zweite Preis geht nach NordhornDas Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“, hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben im Alter in ländlichen Regionen zu erforschen und in nachhaltige Geschäftsmodelle zu überführen. Ausgehend von einer jeweils konkreten Versorgungslücke sollen individuelle Lösungen gemeinschaftlich erarbeitet werden Dabei sollen sowohl Inklusions- wie Demografie- und auch Sharingaspekte Berücksichtigung finden. 

Als drittplatziertes Konzept konnte das „Wohnprojekt Landwehrviertel“ überzeugen. In diesem innovativen Wohnprojekt sind Personen willkommen, die ein tolerantes, energieeffizientes und nachhaltiges Wohnen unterstützen und im Alltag erleben wollen. Angeboten werden Mehrgenerationenwohnungen und Projekte für Personen, die angemessenen Wohnraum am freien Markt schwer finden können (wie z. B. Migranten und Flüchtlinge, Alleinerziehende, Menschen mit Handicap).

Der Sonderpreis geht an das Oldenburger Projekt „lütt und lose“. Die Geschäftsidee ist es, verpackungsfreie und regionale Grundlebensmittel anzubieten, die vor allem ohne Plastikverpackungen auskommen. Neben Müll- und insbesondere der Plastikvermeidung legen die Gründer besonderen Wert darauf, Produkte aus artgerechter und ökologisch verträglicher Erzeugung anbieten zu können. 

Die Projektpartner sind auch in diesem Jahr mit dem Erfolg des Wettbewerbs sehr zufrieden. Um eine noch größere Zielgruppe erreichen zu können plant das Wirtschaftsministerium zusammen mit dem Genossenschaftsverband und weiteren Projektpartnern im nächsten Jahr den Wettbewerb zu erweitern, so dass auch Vereinigungen mit Handels- und Dienstleistungsbezug an dem Wettbewerb teilnehmen können. Gesucht werden dann kreative Ideen und Projektvorschläge die dazu beitragen können, die Attraktivität der Innenstädte zu verbessern. Mit dieser Erweiterung des Wettbewerbs erhoffen sich die Projektpartner neue Impulse und Ideen für die Belebung der Innenstädte gerade im ländlichen Raum. Für weitere Informationen nutzen Sie folgenden Link.

 

Roboter in der Pflege: Deutscher Bundestag erteilt Universität Gutachtenauftrag

Roboter in der Pflege: Deutscher Bundestag erteilt Universität Gutachtenauftrag

Welche Potenziale und Grenzen haben Roboter aus pflegewissenschaftlicher Sicht? Antworten auf diese Frage sucht die Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück in Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Gemeinsam erstellen beide Einrichtungen im Auftrag des Deutschen Bundestages ein Gutachten für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung (TAB).

Dass sich Mensch und Maschine zunehmend annähern, ist unübersehbar. Da mittlerweile die Robotik und Neurotechnologie so weit fortgeschritten sind, können und sollen in Zukunft nicht zuletzt in der Pflege vermehrt autonome Assistenzsysteme eingesetzt werden. Dabei reicht das Funktionsspektrum der Roboter von Transportaufgaben bis zu der Fähigkeit zur sozialen Interaktion.

In Deutschland werden die teils autonomen Robotiksysteme bisher vorwiegend in Forschungskontexten eingesetzt. Doch wie ist ein Einsatz in der Pflege zu beurteilen? Welche Herausforderungen sich dahinter verbergen, wird nun das Team unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Remmers von der Universität Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Hochschule Vallendar in einem Gutachten beurteilen. »Zum einen gilt es zu identifizieren, wie hoch der Bedarf an Robotertechnologie in pflegerischen Versorgungsprozessen ist. Zum anderen führt das Potenzial der neuen Technologie zu wichtigen ethischen Fragestellungen«, umreißt Remmers die Aufgaben. Darüber hinaus wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beurteilen, welche praktischen Anforderungen der Technologieeinsatz an das     Pflegepersonal aber auch an weitere Nutzergruppen stellt.

»Im Fokus unserer Untersuchung stehen die potentiellen Auswirkungen des Einsatzes autonomer Assistenzsysteme auf die Gesamtheit des Pflegearrangements«, erklärt Anne Koppenburger. Neben Remmers und Koppenburger ist darüber hinaus André Heitmann-Möller von der Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück an dem Projekt beteiligt. Kooperationspartner auf Seiten der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar wird Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler sein.

Das Gutachten ist Teil des Projekts „Mensch-Maschine-Entgrenzung“ des TAB mit einem Fokus auf Robotik in der Pflege und Rehabilitation. Das TAB arbeitet im Auftrag des Deutschen Bundestages; es ist eine selbstständige wissenschaftliche Einrichtung und berät den Bundestag in Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels.

Weitere Informationen:
André Heitmann-Möller und Anne Koppenburger, Universität Osnabrück
Institut für Gesundheitsforschung und Bildung
Abteilung Pflegewissenschaft
Fachbereich Humanwissenschaften
Barbarastraße 22 C, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 7131 und -2449
anne.koppenburger@uni-osnabrueck.de
andre.heitmann@uni-osnabrueck.de

Offizieller Startschuss für das Projekt Dorfgemeinschaft 2.0

Offizieller Startschuss für das Projekt Dorfgemeinschaft 2.0
Das Alter im ländlichen Raum hat Zukunft
Das Alter im ländlichen Raum hat Zukunft

„Gut versorgt in die Zukunft“ – unter diesem Motto kündigte die Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka Anfang November die Förderung von fünf Forschungsprojekten mit insgesamt rund 23 Millionen Euro zur Unterstützung älterer Menschen in ländlichen und urbanen Regionen an.

In einer fünfjährigen Projektlaufzeit soll erkundet werden, wie die Lebensqualität der Menschen vor Ort erhalten und verbessert werden kann.

Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Wettbewerb „Innovationen für Kommunen und Regionen im demografischen Wandel – InnovaKomm“ initiiert, bei dem bundesweit 187 Skizzen eingereicht wurden. Gefördert werden Wissenschafts-Praxis-Kooperationen, die auf der Basis von Innovationen der Mensch-Technik-Interaktion modellhafte Lösungen für spezifische Bedarfslagen von Kommunen und Regionen im demografischen Wandel entwickeln und zum Einsatz bringen. Ziel ist es, die Chancen zu nutzen, die sich durch den passgenauen Einsatz neuer Technologien bei der Bewältigung der demografischen Herausforderungen eröffnen und Deutschlands Position im Bereich der Mensch-Technik-Interaktion, einem Leitmarkt der Zukunft, zu stärken.

Anfang November kamen die Verantwortlichen aller neun Verbundpartner des Projektes „Dorfgemeinschaft 2.0 – Das Alter im ländlichen Raum hat Zukunft“ im Zimeliensaal der Universität Osnabrück zusammen, um feierlich den Kooperationsvertrag zu unterzeichnen. Die Projektbetreuerinnen des Projektträgers VDI/VDE-IT, Catherine Naujoks und Birgit Braun, gaben organisatorische Informationen und stellten – neben „Dorf 2.0“ als einziges gefördertes Projekt in Niedersachsen – die weiteren vier Projekte „UrbanLife+“ in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen), „MobiSaar“ in Saarbrücken (Saarland), „SoNaTe“ in Freiburg und Umland (Baden-Württemberg) sowie „KommmiT“ in Stuttgart (Baden-Württemberg) vor. Alle fünf Projekte haben eine Laufzeit bis 31.10.2020. Das Projektvolumen von „Dorf 2.0“ beträgt 5,82 Mio. Euro, wobei der Förderanteil durch das BMBF mit 85 % bei rund 5 Mio. Euro liegt.

Der Projektleiter Thomas Nerlinger gab einen Überblick der bisherigen Aktivitäten und skizzierte die Eckdaten rund um die Dorfgemeinschaft 2.0, bei dem ein gesundheitsbezogenes Versorgungskonzept für die Region entwickelt und umgesetzt werden soll. „Wir haben nun die große Chance, die traditionellen Errungenschaften gemeinsam innovativ und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Das ist ein erfreulicher Tag für unsere Region, die damit deutschlandweit eine Vorreiterrolle bei der Lösung demografischer Fragestellungen einnehmen wird“, so Nerlinger und ergänzt: „Zugleich freuen wir uns über die Schaffung attraktiver Forschungsstellen. Der Verein Gesundheitsregion EUREGIO, die Hochschule Osnabrück und die Universität Osnabrück werden insgesamt mehr als zehn wissenschaftliche Mitarbeitende einstellen. Zuvor dankte Dr. Arno Schumacher als Vorsitzender des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO mit Sitz in Nordhorn in seiner Begrüßungsrede allen beteiligten Projektpartnern für den tatkräftigen Einsatz bei der Erarbeitung des Handlungskonzeptes.

Geplant sind in „Dorf 2.0“ vier Bausteine: ein „Virtueller Dorfmarktplatz“, der Produkte des täglichen Bedarfs vorhält; die IKT-gestützte Einrichtung bedarfsorientierter Mobilitätskonzepte für die Dorfgemeinschaft; die „Digitalisierte Pflege“, ein multiprofessionelles, technologieorientiertes Konzept für die häusliche Pflege und eine „Rollende Praxis“, mit der eine aufsuchende telemedizinische Gesundheitsversorgung etabliert wird. Die Basis bildet der „Virtuelle Dorfmarktplatz“, auf dem die Dienste zusammengeführt und von allen genutzt werden können. Im ehemaligen Marienkrankenhaus in Nordhorn wird das „physische Zentrum“ des Projektes eingerichtet. Darüber hinaus werden in mehreren Ortschaften Dependancen geschaffen.

Das Projektkonsortium umfasst folgende neun Verbundpartner:

  • Gesundheitsregion EUREGIO e. V. (Koordination und Gesamtprojektleitung Thomas Nerlinger)
  • Hochschule Osnabrück, Campus Lingen (Prof. Dr. Ingmar Ickerott, Prof. Dr. Stefanie Seeling)
  • Universität Osnabrück (Prof. Dr. Hartmut Remmers, Prof. Dr. Frank Teuteberg)
  • Bentheimer Eisenbahn AG (Vorstand Joachim Berends, Projektleiter Ralf Schütt)
  • ENO telecom GmbH (Geschäftsführer Bernd Horstmann, Projektleiter Rainer Büter)
  • EUREGIO-KLINIK Grafschaft Bentheim Holding GmbH (Geschäftsführer Jürgen Thau, Projektleiter Thomas Nerlinger)
  • I.T. Out GmbH (Geschäftsführer Hans-Peter Nickenig, Projektleiter Hans-Dieter Lohuis)
  • Lebenshilfe Nordhorn gGmbH (Geschäftsführer Thomas Kolde, Projektleiter Volker Friese)
  • optadata.com GmbH (Geschäftsführer Ralf Dziabel, Projektleiter Ingo Feldhaus)

„Die neun Verbundpartner gaben kürzlich gemeinsam mit den Projektbetreuerinnen des Projektträgers VDI/VDE-IT den Startschuss für das Demografieprojekt Dorfgemeinschaft 2.0 in der Region Grafschaft Bentheim/Südliches Emsland.“

Pressefoto vor dem Osnabrücker Ledenhof (Elena Scholz, Universität Osnabrück)