Gemeinsamer Gipfelaufstieg bei der Jahresveranstaltung der Dorfgemeinschaft 2.0 in Emlichheim

Gemeinsamer Gipfelaufstieg bei der Jahresveranstaltung der Dorfgemeinschaft 2.0 in Emlichheim

Wissenschaftler und Praxispartner arbeiten Hand in Hand für die Bürger

Am 29.08.2018 fand die 3. öffentliche Jahresveranstaltung des Projektes Dorfgemeinschaft 2.0 in der Aula am Lägen Diek in Emlichheim mit mehr als 100 Gästen statt. In Kooperation mit der Samtgemeinde Emlichheim wurde das Bergfest des Forschungsprojektes gebührend gefeiert. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch eine hervorragend spielende Jara Boerrigter am Klavier eröffnet.

Neben der Vorstellung des aktuellen Projektstandes durch den Moderator Prof. Dr. Ingmar Ickerott von der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, wurde in einer Gesprächsrunde das Teilprojekt der präventiven Hausbesuche „DaHeim – in Emlichheim“ mit verschiedenen Gesprächspartnern näher erläutert. Der Projektleiter Thomas Nerlinger betonte zu Beginn der Veranstaltung, dass das ganze Projekt vom Menschen her gedacht werde und nur gemeinsam und mit gegenseitiger Wertschätzung zum Erfolg führen könne.

Wissenschaftler und Praxispartner stellten in den vier identifizierten Lebensräumen Gesundheit & Pflege, Mobilität, Versorgung und Wohnen einige Entwicklungen vor und sensibilisierten die Bürgerinnen und Bürger für das Thema der Digitalisierung. „Die Digitalisierung kann verbinden und Barrieren abbauen. Datenschutz, Datensouveränität und ethische Aspekte sind hierbei von entscheidender Bedeutung,“ so Nerlinger weiter. Die Samtgemeindebürgermeistern Daniela Kösters begrüßte die anwesenden Gäste und verwies auf die bevorstehenden Herausforderungen des demografischen Wandels und betonte die Wichtigkeit der Vernetzung mit Wissenschaftlern und Praxispartnern, um so erfolgreiche Modelle für die Samtgemeinde entwickeln zu können. „Deshalb ist das Forschungsprojekt Dorfgemeinschaft 2.0 mit allen beteiligten Akteuren ein wichtiger Partner für die Samtgemeinde Emlichheim und trägt bereits nach wenigen Monaten der Mitwirkung die ersten Früchte, wie z.B. DaHeim – in Emlichheim zeigt.“  Emlichheim ist seit knapp einem Jahr dabei und stellt somit den jüngsten von insgesamt sieben Satellitenstützpunkten im Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 dar.

Dieses innovative Projekt wurde thematisch durch eine Gesprächsrunde vertieft und den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern näher erläutert. So berichtete Bürgermeisterin Kösters über die Finanzierung und den damit verbundenen Mitteleinsatz der Samtgemeinde Emlichheim und hob die vorbildliche Arbeit des Mehrgenerationenhauses Senfkorn nochmals hervor. Pflegewissenschaftlerin Prof. Stefanie Seeling, ebenfalls von der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, referierte über die Zielsetzung der präventiven Hausbesuche. Hier werde versucht, möglichst frühzeitig Probleme sichtbar zu machen, um diesen präventiv entgegenwirken zu können. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Britta Blotenberg stellte die Entstehung und die Konzeption dieses neuartigen Projektes vor und verwies auf die Stichprobenbegrenzung von 75 Probanden. Leider konnte die überwältigende Resonanz von 270 Beteiligten nicht vollumfänglich mit eingebunden werden, da wissenschaftlich lediglich 75 Personen involviert werden können. Annika Paul als akademisierte Pflegefachkraft führt die präventiven Hausbesuche in der Samtgemeinde Emlichheim durch und erzählte von ihren Erfahrungen aus der Praxis.

Nachdem die Folkloretanzgruppe der Musikschule Niedergrafschaft ihr volles Können darbot, wurden an den verschiedenen Themeninseln einige entwickelte Produkte erlebbar gemacht. Dieser interaktive Teil regte zum Mitmachen an und soll ein niederschwelliger Einstieg in die Dorfgemeinschaft 2.0 darstellen.

Neben der Samtgemeinde Emlichheim zählen die Samtgemeinden Neuenhaus (Gastgeberin der Auftaktveranstaltung in 2016), Spelle (Gastgeberin der Jahresveranstaltung 2017), Uelsen, die Gemeinde Ohne und die Städte Nordhorn und Lingen zu den sieben Satellitenstützpunkten. „Weitere interessierte Kommunen aus der Projektregion Grafschaft Bentheim/Südliches Emsland sind herzlich willkommen“, so Ickerott.

Abschließend zeigten sich der Moderator Prof. Dr. Ingmar Ickerott und Projektleiter Thomas Nerlinger sehr zufrieden mit der Veranstaltung und hoffen auf zwei weitere spannende Jahre bis zum Gipfel.

Bericht: Jonas Roosmann
Fotos: Franz Frieling

Jonas Roosmann neues Mitglied im Projektteam der Dorfgemeinschaft 2.0

Jonas Roosmann neues Mitglied im Projektteam der Dorfgemeinschaft 2.0

Seit dem 15.08.2018 verstärkt der aus Spelle stammende Jonas Roosmann den Projektstab des Forschungsprojektes Dorfgemeinschaft 2.0 beim Verein Gesundheitsregion EUREGIO als wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Nach dem Bachelorstudium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Osnabrück folgte das Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre ebenfalls an der Universität Osnabrück. Die Masterarbeit in diesem Studiengang befasst sich mit dem Thema „Künstliche Intelligenz im Kundenmanagement – Entwicklung von Geschäftsmodellen am Beispiel der Gesundheitsregion EUREGIO e.V.“. Im Zuge dieser Arbeit sind erste Berührungs- und Anknüpfungspunkte für weitere gemeinsame Aktivitäten entstanden.

Neben dem Studium war er Werkstudent bei der Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG und konnte so bereits erste Praxiserfahrungen sammeln.

Darüber hinaus ist er als Abgeordneter des emsländischen Kreistages politisch tätig und verfügt somit über ein umfangreiches Netzwerk in der Region.

Für die Gesundheitsregion EUREGIO und das Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 bringt Jonas Expertise im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Betriebswirtschaftslehre ein und erfüllt somit einen zentralen Bestandteil für die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodellen.

Herzlich willkommen im Team!

Teilhabe im Digitalen – Kann Technik soziale Infrastrukturen stützen?

Teilhabe im Digitalen – Kann Technik soziale Infrastrukturen stützen?

Auf dem 2. Zukunftskongress Soziale Infrastrukturen am 06.06.2018 im dbb forum in Berlin befasste sich das Forum II mit dem Thema „Digitalisierung und soziale Infrastrukturen.“ Die Keynote hielt Projektleiter Thomas Nerlinger.

Hier eine Zusammenfassung des Forums II durch den Veranstalter Behörden Spiegel.

Referenten des Forums II: Hannes Jähnert, Dr. Konstanze Arp, Moderator Patrick Ney, Anna Schlomann, Thomas Nerlinger (von links), Foto: Behörden Spiegel

Digitale Plattformen und Medien können Menschen zusammenbringen, Austausch befördern, Zugänge verschaffen, kurz: Barrieren abbauen helfen. Im besten Fall. Häufig schaffen sie aber zusätzliche Barrieren für diejenigen, die wenig Berührungspunkte mit der digitalen Welt haben. Die Frage ist, wie die Technik gestaltet sein muss, um Teilhabe zu ermöglichen.

“In digitalen Medien steckt ein gigantisches Potenzial für Menschen mit Beeinträchtigung jeder Art”, sagte Dr. Konstanze Arp, Geschäftsführerin des NRW-Forschungskollegs GROW (Gerontological Research On Well-Being) an der Universität Köln. Um dieses Potenzial zu heben, fehle es aber an systematischem Wissen darüber, wie bestimmte Gruppen neue Technologien wahrnehmen und langfristig nutzen. Einen Beitrag zur Schließung der Wissenslücke soll ein Forschungsprojekt leisten, das die wissenschaftliche Mitarbeiterin bei GROW, Anna Schlomann, vorstellte.

Über ein Jahr hat das Forschungsteam ältere Menschen bei der Nutzung von Fitnesstrackern begleitet. Obwohl die Probanden überdurchschnittlich technikaffin gewesen seien, hätten die meisten sich auf die einfachsten Hauptfunktionen, Uhr und Schrittzähler, beschränkt. Eine Kopplung mit dem Smartphone, die langfristige Analysen der Fitness erlaubt hätte, sei kaum ausprobiert worden. Außerdem hätten viele die voreingestellten Sollwerte zur empfohlenen täglichen Schrittanzahl als bevormundend empfunden. “Die Möglichkeiten zur individuellen Anpassung haben aber die wenigsten genutzt”, so Schlomann. “Für einige stellte die Technik auch nach einem Jahr noch eine Hürde dar.” Ein ernüchterndes Resümee, wenn man bedenkt, dass besonders ältere Menschen von einer Sensibilisierung für körperliche Aktivität profitieren würden.

“Leider setzt die Technik zumeist voraus, dass der Mensch sich ihr anpasst.” So brachte Thomas Nerlinger das Problem auf den Punkt. Als Leiter des Modellprojekts Dorfgemeinschaft 2.0 unter Trägerschaft der Gesundheitsregion EUREGIO e. V. versucht er, dieses Missverhältnis auf den Kopf zu stellen. Die digitale Plattform für den Raum Grafschaft Bentheim/südliches Emsland soll dem Menschen folgen, indem sie ländliche Gemeinschaftsstrukturen nicht technisch neu aufsetzt, sondern stützt und ergänzt. Die Lebensbereiche Mobilität, Wohnen, Versorgung und Gesundheit werden in einem virtuellen Dorfgemeinschaftszentrum abgebildet. Dort sollen Dienste, seien es ÖPNV-Apps und Bürgerbus oder Dorfläden und Lieferservices, gebündelt wie auf einem Marktplatz auftreten. Die Dorfgemeinschaft 2.0 beschränkt sich nicht auf den digitalen Raum, sondern ist an die “reale” Dorfgemeinschaft, also die Anbieter und Infrastrukturen vor Ort, rückgekoppelt. Aufgesetzt wird das Angebot jeweils eigenständig durch die jeweilige Gemeinde. “Ob das vom Rathaus direkt übernommen wird, durch eine GmbH der öffentlichen Hand oder auch durch ein genossenschaftliches Modell, ist den Teilnehmern selbst überlassen”, erklärt Nerlinger. Offen sei das Projekt prinzipiell auch für Vereine, Privatunternehmen oder andere Einrichtungen, die Gemeinschaftsstrukturen bilden und stärken.

Programm 2. Zukunftskongress Soziale Infrastrukturen

Quelle: Der Behördenspiegel, Ausgabe Juli 2018, Seite 19.

Verbundteam Dorfgemeinschaft 2.0 beim 25. Geburtstag des Verbundpartners ENO telecom mit dabei

Verbundteam Dorfgemeinschaft 2.0 beim 25. Geburtstag des Verbundpartners ENO telecom mit dabei
Stand der Dorfgemeinschaft 2.0 mit Rollup, Robbe "Parlo" und der Microsoft Hololens
Von rechts nach links: Vertreter aus dem Verbundteam: Prof. Dr. Stefanie Seeling, Sarah Kortekamp (Hochschule Osnabrück), Christopher Wansing (Gesundheitsregion EUREGIO)

Am 24.06.2018 feierte unser Verbundpartner ENO telecom GmbH aus Nordhorn sein 25. Jubiläum. Dabei standen die Türen nicht nur für die Fachwelt, sondern auch den interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Die Veranstaltung wurde mit jeder Menge neuen Attraktionen deutlich erweitert und im Vorfeld in der Lokalpresse beworben. Das Konzept ging eindeutig auf: Die Veranstaltung war äußerst gut besucht und das Gebotene wurde gut angenommen.

Natürlich haben auch wir es uns nicht nehmen lassen, dieses tolle Event mit einem Stand der Dorfgemeinschaft 2.0 zu unterstützen. Mit im Gepäck hatten wir die Pflegerobbe „Paro“, welche bei Groß und Klein auf starkes Interesse stieß und die Microsoft Hololens Augmented Reality Brille, die ebenfalls zu vielen interessanten Gesprächen anregte. Besonders schön war auch, dass wir mit unserem Standteam sehr breit aufgestellt waren und somit auch wirklich alle aufkommenden Fragen beantworten konnten. Dank Prof. Dr. Stefanie Seeling hatten wir Kompetenz aus dem pflegewissenschaftlichen Bereich des Projektes vor Ort, während die anderen Bereiche gut durch M.Sc. Sarah Kortekamp aus dem Bereich der digitalisierten Pflege, Dipl.-Wirt-Ing. Rainer Büter von der ENO telecom und Christopher Wansing aus dem Projektstab abgedeckt wurden.

Christopher Wansing vom Projektkoordinator Gesundheitsregion EUREGIO zieht ein positives Resümee zu den Gesprächen am Stand der Dorfgemeinschaft 2.0: „Positiv in Erinnerung bleiben die vielen Rückfragen, die das große Interesse an den im Projekt behandelten Themen unterstreicht. Wir konnten verständlich erläutern, wie die verschiedenen Themengebiete zusammenpassen. Auf den ersten Blick ist nicht jedem gleich ersichtlich, wie Smarthome und Pflege zusammenpassen oder wie eine Robbe Demenzpatienten helfen kann.“

Natürlich gab es noch viel mehr zu sehen und dabei sogar noch viele Überschneidungen zur Projektarbeit der Dorfgemeinschaft 2.0. Allen voran sei da natürlich das starke Engagement der ENO telecom für die Smart Home Thematik genannt, welche die Bürgerinnnen und Bürger vor Ort hautnah erleben konnten. Aber auch darüber hinaus gab es allerhand neue Technologien zu sehen. Dazu gehörten eine Virtual Reality Achterbahnfahrt im beweglichen Simulationssitz von Samsung, Profidrohnen von DJI, Ortungssysteme und vieles mehr. Interessant war ebenfalls, dass auch den alten Technologien ein Platz eingeräumt wurde, denn Eno präsentierte allerhand Meilensteine aus der Technologieentwicklung der letzten 25 Jahre und bot somit einen beeindruckenden Kontrast, welcher klar machte wie viel sich doch in dieser Zeit getan hat.

Aufsteller zum Jubiläum mit Meilensteinen aus der Mobiltelefonentwicklung der letzten 25 Jahre
Aufsteller mit Meilensteinen aus 25 Jahren Mobiltelefon-Entwicklung

Wie eingangs bereits gesagt war die Veranstaltung wirklich gut besucht, was sicher auch an dem umfangreichen Rahmenprogramm lag, denn es wurde von der Ballonfahrt am gigantischen Kran über einen Segway Parcour bis hin zu Bullriding und Zaubershow enorm viel geboten. Auch das Programm auf den zwei Bühnen konnte sich sehen lassen, denn hier gab es zahlreiche hochkarätige Talks von Bernd und Wilhelm Horstmann (ENO telecom), Bürgermeister Thomas Berling und Albert Stegemann (Mitglied des Bundestages). Außerdem gab es ein umfangreiches musikalisches Programm mit dem Shanty Chor Nordhorn, der Band Tabuwta, DJ Alabama und der Hermes House Band.

Wir von der Dorfgemeinschaft 2.0 waren zum Ende der Veranstaltung begeistert – sowohl von der Fachmesse als auch dem Rahmenprogramm. Wir freuen uns über das umfangreiche Interesse und viel Lob, das wir in unseren Gesprächen mit den Bürgern erhielten und bedanken uns bei unserem Partner ENO telecom GmbH für diese tolle Veranstaltung!

Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 der Gesundheitsregion EUREGIO stieß bei Gesundheitskongress „SALUT! DaSein gestalten“ in Saarbrücken auf großes Interesse

Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 der Gesundheitsregion EUREGIO stieß bei Gesundheitskongress „SALUT! DaSein gestalten“ in Saarbrücken auf großes Interesse

Der Gesundheitskongress „SALUT! DaSein gestalten“ vom 03. bis 06.05.2018 in Saarbrücken zählte mehr als 700 Experten aus allen Bereichen der Versorgung und Gesundheitswirtschaft. Vertreten waren auch Akteure der Gesundheitsregion EUREGIO und des BMBF-Projektes „Dorfgemeinschaft 2.0“.

Im Zuge der Präsentation und des Best-Practice-Dialoges “Mit Gesundheit und Pflege Grenzen überwinden: Versorgungs- und Kooperationsmodelle an den Binnengrenzen Europas: Impulse für Politik und Praxis“ stellten Vorsitzender Dr. Arno Schumacher und Geschäftsführer/Vorstand/Projektleiter Thomas Nerlinger das Gesundheitsnetzwerk Gesundheitsregion EUREGIO und das Projekt Dorfgemeinschaft 2.0 vor.

Zum Zukunftsforum „Mit Gesundheit und Pflege Grenzen überwinden: Silver Economy an den Binnengrenzen Europas – Impulse für Politik und Praxis“ lud die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Anke Rehlinger (MdL des Landtages Saarland) ein, die mit dem Saarland aktuell den Vorsitz der Wirtschaftsministerkonferenz inne hat. Die Wirtschaftsministerkonferenzist ein wichtiges Instrument der wirtschaftspolitischen Zusammenarbeit der Länder untereinander. Neben dem gegenseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch dient sie dem Zweck, gemeinsames politisches Handeln im eigenen Bereich oder gegenüber dem Bund in Beschlüssen festzuschreiben.

Austausch mit Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Anke Rehlinger (MdL des Landtages Saarland)

Nach dem Zukunftsforum gab es noch die Gelegenheit zum Informationsaustausch zu den Aktivitäten der Gesundheitsregion EUREGIO mit der Ministerin Anke Rehlinger und Vertretern des Zukunftsforums.

Von links: Armin Lang (Organisator des Kongresses und Experte für Gesundheits- und Sozialwesen), Thomas Nerlinger (Geschäftsführer, Vorstand, Projektleiter), Dr. Arno Schumacher (Vorsitzender), Anke Rehlinger (Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, MdL des Landtages Saarland), Dr. Günter Danner (Stellvertretender Direktor der Europavertretung der Deutschen Sozialversicherung, Brüssel/Belgien), Foto: Wolfgang van den Bergh (Chefredakteur der Ärzte Zeitung).

Projektvorstellung „Dorfgemeinschaft 2.0“ beim kommunalen Gesundheitsfrühstück

Auf Einladung der Landkreis-, Städte- und Gemeindetage Saarland und Rheinland-Pfalz unter Mitwirkung des Deutschen Landkreistages, des Deutschen Städtetages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes gab es mit dem „Kommunalen Gesundheitsfrühstück: Gesundheits- und Pflegeversorgung sichern – Herausforderungen für kommunale Entscheider“ eine weitere Veranstaltung unter Beteiligung der Gesundheitsregion EUREGIO. Thomas Nerlinger gab in seinem Vortrag mit dem Titel „Sterbende Dörfer oder Dorf 2.0? – Mehr ist möglich!“ einen Einblick in die aktuellen Aktivitäten des Projektes „Dorfgemeinschaft 2.0“. Moderiert wurde die Veranstaltung durch Helmut Kneppe (Geschäftsführender Vorstand des Kuratoriums Deutsche Altershilfe, Köln).

Nach der Begrüßung durch Landrat Udo Recktenwald (Vorsitzender des Landkreistages Saarland, Saarbrücken) gab es weitere Kurzvorträge durch Landrat Dr. Michael H. Koch (Landkreis Hersfeld-Rotenburg, „Herausforderung der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum – Unterstützung von medizinischen Nachwuchskräften am Beispiel der Hausarztakademie Hersfeld-Rotenburg“), Landrat Jürgen Müller (Landkreis Herford, „Gesundheit als Strategie des Kreises Herford: Ein Beispiel für andere!?“) und Dr. Bodo de Vries (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Johanneswerks e. V., Bielefeld, „Pflege neu denken: Vom Pflegeheim zur Wohnquartiersversorgung“).  Das Schlusswort hielt Burkhard Müller (Geschäftsführender Direktor des Landkreistages Rheinland-Pfalz, Mainz).

 

 

 

 

 

 

 

Zukunftsthema Wohnen ist mit vielen Faktoren verbunden

Zukunftsthema Wohnen ist mit vielen Faktoren verbunden

In der Works­hop-Rei­he „Woh­nen mit Zu­kunft in Spel­le“ sind jetzt die aus­ge­wert­eten Be­fra­gungs­er­geb­nis­se vor­ge­stellt wor­den. Es wur­de laut ei­ner Mit­tei­lung der Samt­ge­mein­de deut­lich, dass hin­sicht­lich des zu­künf­ti­gen Woh­nens viel­fäl­ti­ge Fak­to­ren zu be­rück­sich­ti­gen sind.

Um die Vor­aus­set­zun­gen für das künf­ti­ge Woh­nen zu er­mit­teln, ver­an­stal­tet die Ge­mein­de Spel­le die Works­hop-Rei­he „Woh­nen mit Zu­kunft in Spel­le“. Et­wa 35 Bür­ger so­wie Wirt­schafts- und So­zi­al­ver­tre­ter en­ga­gie­ren sich un­ter der Lei­tung des Wohn­ex­per­ten Heinz-Die­ter Sud­brink (Pro Sys­tem GmbH) zur künf­ti­gen Wohn­ent­wi­cklung. „Wir ha­ben da­mit ein The­ma auf­ge­grif­fen, wel­ches an Be­deu­tung ge­win­nen wird. Ins­be­son­de­re das Äl­ter­wer­den ist für je­den Ein­zel­nen in punc­to Woh­nen mit viel­fäl­ti­gen Fra­gen ver­bun­den“, er­klär­te Samt­ge­mein­de­bürg­er­meis­ter Bern­hard Hum­mel­dorf.

Es müs­se bei­spiels­wei­se ge­klärt wer­den, wel­che Wohn­for­men und -ar­ten künf­tig ge­fragt sei­en und wel­cher Grund­riss für ein al­ters­ge­rech­tes Woh­nen sinn­voll sei. Da­bei gel­te es, auch zu er­mit­teln, wie vor­hand­ene Häu­ser zu­kunfts­fä­hig ge­macht wer­den könn­ten. Im Zu­ge des zwei­ten Works­hop-Tref­fens im Wöh­le­hof wur­den aus­ge­wert­ete Be­fra­gungs­er­geb­nis­se der er­sten Be­tei­li­gungs­run­de von No­vem­ber 2017 auf­ge­zeigt. „Die Er­geb­nis­se zei­gen, dass der Fak­tor so­zia­le Kon­tak­te bei den Wohn- und Le­bens­be­dürf­nis­sen an er­ster Stel­le steht. Fa­mi­lie und Freun­de in der un­mit­tel­ba­ren Nä­he zu ha­ben so­wie Be­such emp­fan­gen zu kön­nen, hat ei­ne enor­me Be­deu­tung für die Be­frag­ten“, re­sü­mier­te Sud­brink das Re­sul­tat und the­ma­ti­sier­te ver­schie­de­ne Lö­sungs­an­sät­ze und Ide­en für ein bes­se­res Woh­nen in den Be­rei­chen Licht und Akus­tik, Si­cher­heit so­wie neue Tech­no­lo­gien. „Ob­wohl vie­le Häu­ser kei­nen Sa­nie­rungs­rück­stand auf­wei­sen, ent­spre­chen Aus­stat­tung und Zu­schnitt häu­fig we­der den An­for­de­run­gen der jun­gen noch der al­ten Be­woh­ner“, ist sich der Ex­per­te si­cher.

In ei­nem ab­schlie­ßen­den Works­hop am 17. März wird über kon­kre­te Hand­lungs­vor­schlä­ge für ein at­trak­ti­ves und lan­ges Le­ben in Spel­le dis­ku­tiert. „Hier­zu wird ei­ne Zu­sam­men­ar­beit mit Ban­ken, In­ves­to­ren und Bau­fir­men aus un­se­rer Ge­mein­de an­ge­strebt“, gab Mit­or­ga­ni­sa­tor Gerd Schie­ren­beck (Lan­des­vor­sit­zen­der des Bun­des­ver­ban­des Ini­tia­ti­ve 50Plus) an. Un­ter­stützt wird das Pro­jekt „Woh­nen mit Zu­kunft in Spel­le“ durch den Land­kreis Ems­land, durch das EU-Pro­gramm Lea­der so­wie durch das For­schungs­pro­jekt Dorf­ge­mein­schaft 2.0.

Broschüre (PDF)

Smart Home Showroom in Nordhorn eröffnet

Smart Home Showroom in Nordhorn eröffnet
Geschäftsführer Bernd Horstmann mit seinem Bruder Wilhelm Horstmann in der neuen Musterwohnung „Smart Home Showroom“ im Expert Markt in Nordhorn.

Im Expert Markt in Nordhorn gibt es seit dem 02.03.2018 eine deutschlandweite Premiere: Als neuer innovativer Bestandteil des Marktes werden in der Musterwohnung auf über 85 Quadratmetern Smart Home Produkte und digitale Szenarien präsentiert. Die Endkunden können Produkte testen und den einzigartigen Smart Home Showroom praxisnah erleben. Die Musterwohnung steht zugleich für die Präsentation und Erprobung von praktischen Lösungen im Modellprojekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ zur Verfügung.

Treibende Kraft hinter dieser Entwicklung ist die ENO telecom GmbH – ein Mitglied der Gesundheitsregion EUREGIO. ENO telecom engagiert sich auch als Verbundpartner im Projekt Dorfgemeinschaft 2.0. Neben Produkten vieler namhafter Partner der ENO telecom ist mit der Firma I.T. Out GmbH ein weiteres Mitglied und Projektpartner mit an Bord. I.T. Out stellt das System Quo Loco und die Sensormatte für das Schlafzimmer vor.

„Mit der Erstellung des Smart Home Showrooms ist es uns gelungen, Einzellösungen, die bisher in unserem expert Markt verteilt sind, zu einem harmonischen Gesamtkonzept praxisnah zusammenzuführen. Gerade bei diesen Produkten ist es extrem wichtig, sie nicht nur im Regal zu sehen und zu hören, was sie so können, sondern genau das in der Praxis auch selbst testen zu dürfen. Unser Ziel ist es, Hersteller unabhängige und vor allen Dingen bezahlbare Smart Home Lösungen zu bieten, die sich den Bedürfnissen der Nutzer anpassen“, erklärt Bernd Horstmann, geschäftsführender Gesellschafter.

„Wir sind stolz, eine so große Musterwohnung, die bundesweit ihresgleichen sucht, hier in Nordhorn zu haben. Schon in unseren Anfängen mit Radio Horstmann haben wir immer den Kunden mit seinen Bedürfnissen in den Vordergrund gestellt. Gerade bei diesen komplexen Themen ist das Zusammenführen der einzelnen Produkte zu einer überzeugenden Lösung das Argument für den erfolgreichen Einsatz“, so Horstmann. Der Showroom ist in einzelne Wohnwelten (Außenbereich, Flur, Hauswirtschaftraum, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche) aufgeteilt, in denen die individuellen Lösungen in der Praxis anhand von Anwendungsbeispielen gezeigt werden.

„Wir freuen uns mit unserem Partner ENO telecom über die Eröffnung dieses einzigartigen Showrooms, der die Region um eine weitere Attraktion reicher macht. Die interessierten Bürgerinnen und Bürgern haben so die Möglichkeit, sich die technischen Produktlösungen und Einsatzszenarien aus erster Hand erklären zu lassen“, so Thomas Nerlinger, Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO und Leiter des Projektes Dorfgemeinschaft 2.0.

Der Kunde wird im Expert Markt von speziell geschulten Beratern durch die einzelnen Welten geführt und bekommt im Anschluss – ähnlich wie in einem Küchenstudio – einen Vorschlag für seinen individuellen Bedarf. Aber nicht nur die Präsentation der Möglichkeiten und die bedarfsgerechte Beratung, sondern auch die Umsetzung in die Praxis ist in der serviceorientierten Unternehmensgruppe eine Selbstverständlichkeit.

So kommt das expert Service-Team nach Hause, installiert auf Wunsch die einzelnen Smart Home Komponenten und richtet gleich erste Szenarien ein. Unabhängig davon, ob Eigentum oder eine Mietwohnung zur Verfügung steht, sind viele Lösungen ganz ohne aufwendige Verkabelung oder Bohren schnell und kostengünstig umsetzbar.

Quelle: Pressemitteilung der ENO telecom GmbH

 

 

Lingen (Ems) beteiligt sich an Dorfgemeinschaft 2.0

Lingen (Ems) beteiligt sich an Dorfgemeinschaft 2.0

Lingen (Ems) ist kürzlich Satellitenstützpunkt in dem Forschungsprojekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ geworden. Zielsetzung ist es, den demografischen Wandel mit Hilfe von technischen Möglichkeiten zu meistern. Schwerpunkte liegen dabei vor allem auf der medizinischen Versorgung und Nahversorgung im ländlichen Raum. „Wir erhoffen uns wichtige Rückschlüsse und Impulse für die weitere Entwicklung unserer Stadt – schließlich wollen wir für alle Generationen als Lebensmittelpunkt attraktiv bleiben“, erklärte Oberbürgermeister Dieter Krone die Entscheidung zur Beteiligung.

Freuen sich über den Projektstart in Lingen (Ems): (v. li.) Kirsten Vogler, Projektbeauftragte bei der Stadt, Oberbürgermeister Dieter Krone, Thomas Nerlinger (Geschäftsführer Gesundheitsregion EUREGIO) und Dr. Arno Schumacher (Vorsitzender Gesundheitsregion EUREGIO).

An erster Stelle stehe dabei das Ziel, dass ältere Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben können, erklärte Projektleiter Thomas Nerlinger von der Gesundheitsregion EUREGIO. „Wir möchten die Chancen der Digitalisierung für die Bewältigung des demografischen Wandels nutzen“, so der Projektleiter. „Moderne Technologien können die Lebenswelt sinnvoll unterstützen, beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Gesundheit und Pflege, Wohnen und Versorgung. Der Mensch steht dabei immer im Mittelpunkt.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“. Bis zum Jahr 2020 wollen die Beteiligten in der Region Grafschaft Bentheim/Südliches Emsland modellhaft ein gesundheitsbezogenes Versorgungskonzept entwickeln. Mit den Lebensräumen Wohnen, Versorgung, Mobilität sowie Gesundheit und Pflege stehen vier Schwerpunktbereiche im Fokus. Koordiniert wird das Projekt von der Gesundheitsregion EUREGIO e. V. Partner sind die Hochschule Osnabrück am Campus Lingen, die Universität Osnabrück, die EUREGO-KLINIK, die Bentheimer Eisenbahn AG, ENO telecom, I.T. Out, die Lebenshilfe Nordhorn und optadata.com. Neben der Stadt Lingen sind die Stadt Nordhorn (Gemeinde Brandlecht), die Samtgemeinden Spelle, Emlichheim, Uelsen, Neuenhaus und die Gemeinde Ohne weitere Satellitenstützpunkte. Gespräche mit weiteren interessierten Projektpartnern aus Lingen werden aktuell geführt.

Erste Projektergebnisse werden am 29. August in der Samtgemeinde Emlichheim präsentiert.

Quelle: Pressemitteilung Stadt Lingen vom 07.02.2018

 

Christopher Wansing verstärkt Team der Gesundheitsregion EUREGIO

Christopher Wansing verstärkt Team der Gesundheitsregion EUREGIO

Ab dem 15.01.2018 unterstützt der gebürtige Nordhorner Christopher Wansing als wissenschaftlicher Mitarbeiter den Projektstab Dorfgemeinschaft 2.0 in der Projekt- und Vereinszentrale der Gesundheitsregion EUREGIO auf dem Campus der EUREGIO-KLINIK in Nordhorn.

Nach einem Studium der Mechatronik, sowohl an der Hochschule München als auch der Hochschule Osnabrück, wandte er sich dem Studiengang Medieninformatik an der Hochschule Osnabrück zu. Die Bachelorarbeit in diesem Studiengang steht noch aus, wird aber voraussichtlich 2019 abgeschlossen sein. In verschiedenen Hausarbeiten hat er sich unter anderem mit den Themen „IT-Technik für Menschen mit Behinderungen“, Usability, Forest Monitoring und weiteren beschäftigt.

Neben dem Studium ist er seit Anfang 2017 in einem Kölner Smart Home Startup angestellt und beschäftigt sich intensiv mit der technischen Entwicklung einer entsprechenden Plattform. Dabei gehört auch das Verstehen, Analysieren und Planen zahlreicher „weicher“ Aspekte der Thematik und eine umfassende Kenntnis des Marktes zu seinen Aufgabenbereichen. Außerdem war er im Jahr 2013 fünf Monate in der Abteilung „Automotive Electrical Failure Analysis“ bei einem Microcontroller Spezialisten in München tätig, hat einige Zeit als gesprächsgeschulter Promoter gearbeitet und führt vereinzelt technische Service Dienstleistungen im Bereich Smart Home aus.

Bereiche aus welchen er Expertise einbringt umfassen 3D Modellierung/Animation, Usability, Internet der Dinge, Microcontroller, Sensorik, Smart Home, Ambient Assisted Living (AAL), Verteilte Systeme, Maschinelles Lernen und verschiedene Software Entwickler Skills. Neben dieser technischen Qualifikation engagiert er sich außerdem in der Organisation von Networking Events an der Hochschule und war bereits als Tutor sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.

Samtgemeinde Emlichheim weiterer Satellitenstützpunkt

Samtgemeinde Emlichheim weiterer Satellitenstützpunkt

Projekt hat demografischen Wandel im Fokus und will Technologien für die Menschen nutzbar machen

von links: Dirk Wortelen (Vorstandsmitglied Gesundheitsregion EUREGIO, Melanie Breukelman (Mehrgenerationenhaus Senfkorn Emlichheim), Ansgar Duling (Erster Samtgemeinderat), Thomas Nerlinger (Geschäftsführer Gesundheitsregion EUREGIO), Daniela Kösters (Samtgemeindebürgermeisterin), Dr. Arno Schumacher (Vorsitzender Gesundheitsregion EUREGIO), Manuel Hopp (Geschäftsführer Ökumenischer Pflegedienst) und Holger Rohlfs (Geschäftsführer Bürgerhilfe Emlichheim), Foto: Dieter Lindschulte, Samtgemeinde Emlichheim.

Vor kurzem ist die Samtgemeinde Emlichheim Satellitenstützpunkt in der Dorfgemeinschaft 2.0 geworden. Sie beteiligt sich als weitere Pilotkommune an dem Forschungsprojekt. Die Dorfgemeinschaft 2.0 verfolgt das Ziel, den demografischen Wandel mit Hilfe von technischen Möglichkeiten zu meistern. Dabei sind die Anforderungen, Zielsetzungen und Aufgaben in diesem Projekt sehr vielschichtig. Denn in der modernen Welt mit Internet und smarter Technologie gibt es vielseitige Möglichkeiten und Potentiale, diese auch im Alltag als Hilfsmittel für einen altersgerechten Austausch zwischen Mensch und Technik im Alltag einzusetzen. Dabei steht an erster Stelle das Ziel, dass ältere Menschen möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung leben können. „Wir möchten die Chancen der Digitalisierung für die Bewältigung des demografischen Wandels nutzen. Moderne Technologien können die Lebenswelt vielfach sinnvoll unterstützen, ob im Bereich Mobilität, Gesundheit und Pflege, Wohnen oder Versorgung. Der Mensch steht dabei für uns im Mittelpunkt“, so Projektleiter Thomas Nerlinger von der Gesundheitsregion EUREGIO.

Lange Wege zum Arzt oder zum nächsten Einkaufsmarkt sind für viele ältere Menschen auf dem Land bereits heute Realität. Angesichts der alternden Gesellschaft steht der ländliche Raum daher vor besonderen Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung und dem Nahversorgungsangebot. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „Dorfgemeinschaft 2.0“ wird bis zum Jahr 2020 in der Region Grafschaft Bentheim/südliches Emsland modellhaft ein gesundheitsbezogenes Versorgungskonzept entwickelt. Mit den Lebensräumen Wohnen, Versorgung, Mobilität sowie Gesundheit und Pflege stehen vier Schwerpunktbereiche im Fokus.

Koordiniert wird das Projekt von der Gesundheitsregion EUREGIO e. V. mit seinem Büro auf dem Campus der EUREGIO-KLINIK. Partner sind die Universität Osnabrück, Hochschule Osnabrück am Campus Lingen, EUREGO-KLINIK, Bentheimer Eisenbahn AG, ENO telecom, I.T. Out, Lebenshilfe Nordhorn und optadata.com. Neben der Samtgemeinde Emlichheim sind die Samtgemeinden Uelsen, Neuenhaus, Spelle, die Gemeinde Ohne und die Städte Nordhorn (Brandlecht) sowie Lingen (Ems) weitere Satellitenstützpunkte.

Bereits seit 2017 laufen in Emlichheim Projektaktivitäten im Lebensraum Gesundheit und Pflege. Dazu zählen das kürzlich an den Start gegangene Projekt „Präventive Hausbesuche“ und ein weiteres Projekt zum Thema „Technikakzeptanz“ bei älteren Menschen. Das bisher hohe Engagement zahlreicher Projektpartner und Mitglieder der Gesundheitsregion EUREGIO in der Samtgemeinde Emlichheim rund um die Themen Gesundheit und Pflege hat das Verbundteam und den Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO überzeugt, die Samtgemeinde Emlichheim als weiteren Satellitenstützpunkt zu berücksichtigen.

„Wir beschäftigen uns bereits auf verschiedenen Ebenen mit den Herausforderungen des demographischen Wandels und wollen das Ziel, ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause aktiv unterstützen. Die Beteiligung zweier Einrichtungen in der Samtgemeinde waren maßgebliche Gründe für die Samtgemeinde Emlichheim, der Aufnahme als Satellitenstandort der Dorfgemeinschaft 2.0 zuzustimmen“, teilt Samtgemeindebürgermeisterin Daniela Kösters mit. Sie unterstreicht, dass sie aber auch das Thema der medizinischen Versorgung und den Ärztemangel auf dem Lande als große Herausforderung ansieht. Für sie können sich durch die Vernetzung mit den Partnern der Dorfgemeinschaft 2.0 neue Chancen und Verbesserungen für die Samtgemeinde Emlichheim ergeben. So gab es bereits erste Sondierungsgespräche mit der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, in Emlichheim ein Pilotprojekt zum Thema Patientenversorgung in einer Gesundheits- und Pflegepraxis durchzuführen. Kösters verweist dabei auf Vorbildmodelle im skandinavischen Raum oder den USA. „In Deutschland gibt es derzeit wegen des Arztvorbehaltes für medizinische Leistungen keine rechtlichen Möglichkeiten für Gesundheits- bzw. Pflegepraxen, in der statt Ärzten andere qualifizierte Fachkräfte bestimmte Versorgungsleistungen übernehmen dürfen. Es gibt Best Practice Beispiele aus anderen Ländern, die als Vorbild für eine Pilotpraxis in Emlichheim dienen könnten. Warum soll man z.B. mit einem normalen grippalen Infekt stundenlang im Wartezimmer von überlasteten Arztpraxen sitzen, wenn auch gut ausgebildete medizinische Fachkräfte die Behandlung oder Medikation durchführen könnten?“, begründet Kösters die Motivation für ein solches Pilotprojekt.

Derzeit läuft gerade das für einen Zeitraum von drei Jahren angesetzte Pilotprojekt „Präventive Hausbesuche“ an. Dieses steht unter der Federführung des Mehrgenerationenhauses (MGH) in Emlichheim unter dem Arbeitstitel „DaHeim – in Emlichheim“. Zielgruppe des Projekts sind Bürgerinnen und Bürger über 65 Jahre in der Samtgemeinde Emlichheim ohne Pflegegrad. In vorbeugenden Einzelfallberatungen, die ab Januar 2018 aufgenommen werden, will man Tipps und Hilfestellungen bieten für ein Wohnen im Alter in der häuslichen Umgebung. Die Projektverantwortlichen machen dabei deutlich, dass es sich nicht um eine klassische Pflegeberatung handelt, die beispielweise die Kranken- bzw. Gesundheitskassen anbieten. Interessierte Personen 65+ oder Angehörige können sich jederzeit an das MGH wenden. Bei dem zweiten, in der Samtgemeinde laufenden Projekt geht es um Technik und um deren Akzeptanz bei der älteren Generation. Denn die beste Technik nutzt nur, wenn sie akzeptiert und genutzt wird. Die Projektleitung hat der Ökumenische Pflegedienst in Emlichheim.

Einmal im Jahr präsentiert die Gesundheitsregion EUREGIO mit dem Verbundteam Dorfgemeinschaft 2.0 ihre Projektergebnisse. Die nächste Jahresveranstaltung wird am 29.08.2018 in der Samtgemeinde Emlichheim stattfinden. Dabei soll auch das Projekt des MGH „DaHeim – in Emlichheim“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Nähere Informationen befinden sich auf den Internetseiten www.dorfgemeinschaft20.de und www.gesundheitsregion-euregio.eu

Quelle: Pressemitteilung Samtgemeinde Emlichheim vom 09.01.2018